Erkenntnisse
Untenstehend finden Sie 12 Erkenntnisse, die wir gemeinsam mit den beiden Projektstandorten nach der dreijährigen Projektlaufzeit gewinnen konnten.
Untenstehend finden Sie 12 Erkenntnisse, die wir gemeinsam mit den beiden Projektstandorten nach der dreijährigen Projektlaufzeit gewinnen konnten.
Verkündigung, Liturgie und Diakonie sind gleichwertige Grundvollzüge der Kirche, dennoch ist das diakonische Engagement in vielen Kirchengemeinden schwach ausgeprägt. Damit Nächstenliebe konkret erfahrbar wird und Kirche so neu wachsen kann, muss der Grundvollzug der Diakonie gestärkt werden.
In ihrem sozialen Engagement können Kirchengemeinden den Menschen nahekommen - sowohl den Menschen, auf die das Engagement zielt, als auch denen, die sich sozial engagieren.
Jesus begegnete in seinem Wirken konkret Menschen und ihren Nöten. Wenn die Kirche in ihrem diakonischen Handeln an die Ränder der Gesellschaft geht, gewinnt sie an Glaubwürdigkeit.
Diakonisches Handeln ist vielfach institutionalisiert und professionalisiert, doch darf es sich darin nicht erschöpfen. Vielmehr braucht es Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und die durch dieses Engagement Nächstenliebe erfahrbar machen.
Sie können zur Heimat werden, wenn die Menschen ihr Lebensumfeld gemeinsam nach ihren Bedürfnissen und Wünschen gestalten können. Hierdurch entstehen gelebte Gemeinschaften, in denen die Menschen einander nahe sind.
Ihre Bedürfnisse und Wünsche sind der Maßstab, an dem sich lebenswerte Sozialräume messen lassen. Für Kirchengemeinden bedeutet dies einen Perspektivwechsel: Es geht nicht mehr darum, den umgebenden Raum auf sich zu beziehen, um die Menschen an sich zu binden, sondern darum, Raum zu geben für die Menschen im Sozialraum. In ihm können Kirchengemeinden Teil der Gemeinschaft werden und diese mitgestalten.
Kirchliche Angebote sind in weiten Teilen durch eine Komm-Struktur geprägt. Um auch die Menschen zu erreichen, die kirchliche Angebote nicht annehmen, bedarf es einer Stärkung der Geh-Struktur. Die Kirchengemeinden müssen auf die Menschen zugehen und den Dialog suchen, um gemeinsam lebenswerte Sozialräume zu schaffen.
Das Einbeziehen und Vernetzen der Akteure im Sozialraum und das Nutzen ihrer jeweiligen Ressourcen ermöglichen ein zielgerichtetes und wirksames Arbeiten auf breiter Basis.
Für die Gestaltung von lebenswerten Sozialräumen braucht es Personen, die auf die Menschen zugehen, ihre Bedürfnisse und Nöte wahrnehmen, ihre Wünsche und Hoffnungen aufnehmen und auf diese Weise Perspektiven für bessere Lebensumstände eröffnen.
Die Zusammenarbeit von Pastoral und Caritas ermöglicht es, die spirituellen wie auch die materiellen Bedürfnisse von Menschen professionell aufzunehmen und zu bearbeiten. Auf diese Weise wird zum einen der Zusammenhalt im Sozialraum gestärkt, zum anderen können Caritas und Pastoral voneinander lernen.
In vielen Kirchengemeinden sind Vorbehalte gegenüber einer gesellschaftlichen Öffnung zu spüren. Will Kirche auch in Zukunft eine gesellschaftliche Relevanz haben, muss sie sich zu den Menschen hin öffnen - vor allem denen, die an den Rändern der Gesellschaft leben, wie auch zu den Menschen, die der Kirche distanziert gegenüberstehen. Dies erfordert den Mut, neue Wege zu gehen.
Sozialräumliches Arbeiten basiert wesentlich auf Beziehungsarbeit, die einen langen Atem braucht. Das Projekt "Caritas der Gemeinde" war zeitlich befristet. Seine Erfolge dürfen jedoch nicht mit dem Auslaufen der Finanzierung fallen. Es braucht daher eine auskömmliche und langfristige Finanzierung entsprechender Ansätze, um verlässliche Strukturen der Caritasarbeit in den Gemeinden aufzubauen.