Caritas-Sonntag 2024: Die Aachener Erklärung für Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt
In dem von Robin Schall produzierten Video sehen Sie eine Zusammenfassung der Aktivitäten zum Abschluss der Caritas-Woche 2024 in Aachen am Caritas-Sonntag, 22. September 2024. Zu sehen sind Ausschnitte vom Pontifikalamt mit Bischof Dr. Helmut Dieser im Aachener Dom und von der anschließenden Veranstaltung in der Citykirche Aachen. Dort wurde die am Tag zuvor verabschiedete „Aachener Erklärung für Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ vorgestellt. Dies geschah in Form von Interviews. Zudem sprach der Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, über das Thema „Demokratie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger“.
Die Caritas-Jahreskampagne 2024 steht unter dem Motto "Frieden beginnt bei mir.". Mit dieser Kampagne möchte die verbandliche Caritas in Deutschland und im Bistum Aachen deutlich machen: Jede und jeder trägt Verantwortung für den Frieden und den Zusammenhalt der Gesellschaft und kann einen Beitrag leisten. Frieden - für die Caritas ist das mehr als die Abwesenheit von Krieg - hat auch eine soziale Dimension, die am ehesten mit sozialem Frieden und Zusammenhalt zu bezeichnen wäre. Um die Menschen an ihre Mitverantwortung zu erinnern, hält die Caritas ihnen bei dieser Kampagne den Spiegel vor. Sie hat Spiegel-Aufkleber verteilt, auf dem der Kampagnen-Claim "Frieden beginnt bei mir." prangt. Viele solcher Aufkleber kleben auf Spiegeln oder Türen in Caritas-Einrichtungen. Und die Caritas macht öffentliche Spiegel-Aktionen, bei denen z.B. in Fußgängerzonen große Standspiegel mit dem Kampagnen-Claim aufgestellt werden. Allen, die sich vor einen solchen Spiegel stellen, soll deutlich werden: Ich kann etwas tun für Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die "Aachener Erklärung" möchte sowohl auf die individuelle Verantwortung aller Menschen als auch auf die institutionelle Verantwortung der Caritas für Friden und gesellschaftlichen Zusammenhalt hinweisen.
Der Caritasverband für das Bistum Aachen ist Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege für katholische Dienste und Einrichtungen im Bistum Aachen. Um im Jahr 2024 zum Caritas-Sonntag einen spezifisch Aachener Akzent zu setzen, hat der Verband vor allem auf die geografische Lage Aachens und des Bistums und die Geschichte der Stadt geschaut.
Vor diesem Hintergrund hat die verbandliche Caritas im Bistum Aachen im Zusammenhang mit der Jahreskampagne "Frieden beginnt bei mir." gefragt: Was haben geflüchtete Menschen, was haben die katholischen Werke, was haben Menschen in der Grenzregion aus ihren Erfahrungen beizutragen für den Frieden? Das sollte im Mittelpunkt der Beschäftigung mit der Caritas-Jahreskampagne in der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen stehen. Der besondere Akzent sollte dabei auf der Beteiligung von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund liegen, die z.B. in Caritas- und Fachverbänden in vielfältiger Weise (u.a. Migrationsdienste) begleitet werden oder dort beruflich tätig sind. Zu Wort kamen Menschen mit Migrationshintergrund aus Afghanistan, Marokko, Ruanda, der Ukraine, Syrien und der Türkei. Ziel war, eine "Aachener Erklärung für Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt" herauszugeben. Auch Beiträge von Misereor und der katholischen Friedensbewegung Pax Christi sind in dieser Erklärung eingeflossen.
Am Samstag, 21. September 2024, dem Internationalen Tag des Friedens, haben Mitarbeitende und Ehrenamtliche der verbandlichen Caritas im Krönungssaal des Aachener Rathauses den Entwurf der "Aachener Erklärung für Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt" diskutiert und nach der Konsent-Methode verabschiedet. Zudem haben sie Handlungsoptionen für ihre Arbeit abgeleitet, wie die Caritas die Kernpunkte der "Aachener Erklärung" unterstützen und voranbringen will. Diese Kernpunkte lauten:
Der bundesweite Abschluss der Caritas-Woche wird am Caritas-Sonntag, 22. September 2024, begangen. Nach einem Pontifikalamt im Aachener Dom am Sonntag, 22. September 2024, werden die Kernpunkte der Aachener Erklärung in der ökumenischen Citykirche in Aachen in Form von Interviews vorgestellt. Zu Wort kommen dabei die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens und Gerold König, Bundesvorsitzender von Pax Christi. Der Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung und frühere Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert, wird zum Thema "Demokratie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger" sprechen. Die Aachener Erklärung soll im Anschluss an Politiker in Bund und Land, an Kirchen- und Verbandsvertreter verbreitet werden mit der Bitte, sie zu unterstützen. Die Unterstützung ist möglich bis zum 10. Dezember 2024, dem Tag der Menschenrechte. Die Erklärung und die Namen der Unterstützer*innen werden veröffentlicht unter www.caritas-ac.de/aachener-erklaerung.