Damit Kinder ihre Chancen nutzen können
Heime der Erziehungshilfe entlasten Eltern in Krisensituationen. Im Kinder- und Jugendhilfegesetz heißt diese Hilfeform "Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen". Für Kinder und Jugendliche sind es andere Lebensorte auf Zeit.
So unterschiedlich wie die Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen sind, so unterschiedlich sind auch die Angebote der Heime für Kinder und Jugendliche. Von der Krisenhilfe, die 24 Stunden am Tag erreichbar ist, bis zur Aufnahme ganzer Familien reicht die Palette.
Das traditionelle "Kinderheim" oder "Waisenhaus" gibt es nicht mehr. Heute werden Kinder und Jugendliche in kleinen, überschaubaren Lebens- und Betreuungsformen rund um die Uhr von ausgebildeten Pädagogen/-innen betreut.
Fast alle Heime haben Außenwohngruppen. Das heißt: Eine Gruppe mit sechs bis acht Kindern bewohnt ein Haus in einem ganz normalen Wohngebiet.
In Familiengruppen oder sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften wohnen die Pädagogen (oft ein Ehepaar) mit den Kindern und Jugendlichen in einem Haus zusammen.
Für ältere Jugendliche und junge Volljährige gibt es Jugendwohngemeinschaften oder Einzelappartements, in denen man seine Selbständigkeit trainieren kann.
Manche Heime bieten besondere Therapiemöglichkeiten, spezielle Schulen oder berufliche Ausbildungsgänge an.
Bei der Erziehung in einer Tagesgruppe werden Kinder und Jugendliche an fünf Tagen in der Woche tagsüber in einer kleinen Gruppe (acht bis neun Personen) von Pädagoginnen und Pädagogen betreut. Die Kinder gehen oder fahren jeden Tag nach der Schule dorthin, leben aber ansonsten weiter in ihrer Familie. Manchmal ist auch eine Schule, z.B. für Erziehungshilfe, angeschlossen.
Tagesgruppen entlasten die Familie zeitweilig. Aber es geht auch darum, den Kindern und ihren Familien neue Lernmöglichkeiten zu eröffnen mit dem Ziel, ihre Problemlösungsfähigkeit zu verbessern. Deshalb ist die Bereitschaft der Eltern besonders wichtig, an diesem Ziel mitzuarbeiten.