Weltfriedenstag – es geht um Hoffnung und um Verantwortung
Heute ist Weltfriedenstag. Wenn man in diesen Zeiten auf das Weltgeschehen blickt, wirft dieser Tag Fragen und Sorgen auf. Und gleichzeitig bietet er nach den Weihnachtstagen und nach dem Jahreswechsel eine bedeutende Gelegenheit, um über Friede nachzudenken.
Was bedeutet mir Friede? Was heißt Friede für mich? In meiner eigenen, kleinen Welt? Was nutzt mein Beitrag?
Der Friede beginnt bei mir.
Denn Friede heißt nicht nur die Abwesenheit von Krieg, Gewalt und Hass. Friede heißt vor allem: Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität. Es ist die Verantwortung eines jeden und einer jeden von uns, diese Erfahrungen für unsere Mitmenschen erlebbar zu machen.
Was hilft mir, meinen Frieden zu finden, um ihn weitertragen zu können?
Welche Taten der Freundlichkeit fördern eine Kultur des Friedens?
Es erfordert, eigene Handlungen und Haltungen auf ihre Werte, Einstellungen und Stimmungen hin zu überprüfen. Doch Friede hat einen doppelten Boden: Friede beginnt bei mir und:
Friede geht nur gemeinsam.
Denn ohne gemeinsame Anstrengung geht es nicht und das heißt vor allem: Kommunikation und Offensein für die Menschen um mich herum. Zuhören und zu verstehen versuchen.
Wie verständigen wir uns und treten in den Dialog, um den Gegenüber zu verstehen?
Wie vermitteln wir Bildung, um Vorurteile abzubauen, Toleranz und Verständnis füreinander und zwischen Kulturen, Gemeinschaften und Personen zu fördern?
Friede wächst.
Denn Jesu Botschaft von der unbedingten Liebe Gottes ist unser Friedensauftrag in der Caritas.
Wie können wir als Organisation, Frieden ausstrahlen und ein Friedensort für die Menschen sein?
Wie treten wir für ein Christentum ein, das man mit Frieden, mit Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität, gleichsetzt?
Jeder leistet im täglichen Miteinander einen Beitrag, Friede in die Welt zu tragen - nicht nur an einem Tag im Jahr, sondern jeden Tag. Und in diesem Jahr wollen wir als Caritas besonders darauf schauen, wie wir zum Wachsen des Friedens beitragen und was es dafür braucht.
Anna Kohlwey
Unsere Autorin ist Fachreferentin für Theologie/Ethik, Internationales und Nachhaltigkeit in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes für das Bistum Aachen.