Beratungsstellen bieten Eltern und Kindern Hilfen an
Familienkrisen haben viele Gründe. Oft berichten Eltern, die in die Erziehungsberatungsstelle kommen, von Schulproblemen ihrer Kinder, von heftigen Auseinandersetzungen um Regeln und Grenzen, aber auch über den Rückzug ihrer Kinder in eine eigene Welt, über den Gebrauch von Drogen, nächtliches Wegbleiben, Lügen und erste kleine Straftaten.
Aber es gibt auch einen anderen Zugang zur Erziehungsberatungsstelle, der von den Kindern ausgeht. Sie nehmen von sich aus mit einer Beratungsstelle Kontakt auf, weil Streit mit den Eltern, in der Schule oder erste Liebesenttäuschungen Probleme bereiten. Besonders dringend ist Hilfe notwendig, wenn Kinder und Jugendliche unter elterlicher Gewalt, sexuellem Mißbrauch oder der Trennung der Eltern leiden.
Die Erziehungsberatungsstellen der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen helfen Kindern, Jugendlichen, Eltern und anderen Erziehungsberechtigten bei der Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme. Zudem leisten sie Hilfestellung in Erziehungsfragen.
In den Erziehungsberatungsstellen arbeiten Psychologen, Pädagogen, Sozialarbeiter und häufig auch Ärzte im Team und stehen je nach Problem mit Rat zur Verfügung. Alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.
Zwischen Krefeld und Blankenheim, Aachen und Düren, gibt es zehn katholische Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche. Zur Finanzierung der Beratungstätigkeit erhält der Diözesan-Caritasverband im Bistum Aachen öffentliche Mittel, Spenden und Kirchensteuermittel. Die Beratung ist kostenfrei.
Seit April 2006 sind die katholischen Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche im Bistum Aachen mit vielfältigen Informationen zu ihrem Beratungsangebot im Internet präsent. Unter dem gemeinsamen Portal www.beratung-caritas-ac.de finden Ratsuchende Informationen über das Beratungsangebot, die Beratungsstellen vor Ort und zu allgemeinen Fragen der Erziehung, bestimmten Verhaltensstörungen und kritischen Entwicklungs- und Lebensphasen.
Beratung geht auch online
Darüber hinaus gibt es als zusätzlichen Service die Online-Beratung. Konnten Ratsuchende früher entweder nur persönlich oder telefonisch Kontakt mit einer Beratungsstelle aufnehmen, gibt es dank der Online-Beratung eine direkte, schnelle und anonyme Hilfe, jederzeit auch ohne räumliche Mobilität.
Über einen Postleitzahlenfilter wird die Anfrage direkt zu der für diesen Ortsbereich zuständigen Beratungsstelle geleitet, und jeder Ratsuchende erhält kurzfristig eine Antwort. Die technische Umsetzung macht es möglich, die Anonymität der Ratsuchenden zu garantieren und die Anfrage sicher zu übermitteln.
Gerade für die jüngere Generation und insbesondere Jugendliche ist das Internet ein alltägliches Medium, über das Information und Beratung gesucht wird. Aber auch Personen, die aus unterschiedlichen Gründen isoliert sind und große Schwellenängste haben, können auf diesem Weg einen ersten Zugang zu fachlichen Hilfen finden.