„Familienpatenschaften sind Herausforderung und Gewinn!“
Barbara SchackeSkF Düren
Welche Aufgabe ich als Familienpatin habe?
- Ich begleite seit 2015 eine albanische Familie mit Vater, Mutter und 2 Kindern (ein 14-jähriger Junge und ein 7-jähriges Mädchen)
- Als albanische Familie gab es keine gute Bleibeperspektive und meine Aufgaben waren vor allem in den Anfangsjahren sehr vom Umgang mit Behörden geprägt: es gab reichlich Organisatorisches für die Familie zu erledigen und wir mussten gemeinsam um vieles kämpfen
- Ich habe die Familie bei den meisten Schritten eng begleitet und mein Mann und ich haben z. B. den Vater auch bei seiner Ausbildung zum Konditor tatkräftig unterstützt
- Während der zweiten Schwangerschaft der Mutter war ich an ihrer Seite und ich habe das kleine Mädchen von Geburt an hier aufwachsen sehen
- mittlerweile ist Alltag eingekehrt: Der Vater arbeitet Vollzeit in einer Bäckerei und die Familie konnte einen Aufenthaltstitel bekommen. Nun stehen andere Themen im Vordergrund und wir genießen die gemeinsame Zeit
- auch meine eigene Familie hat über die Jahre eine enge Bindung zur Patenfamilie entwickelt: wir unternehmen alle sehr viel zusammen und machen gemeinsame Ausflüge, treffen uns auf einen Kaffee zum Reden oder fahren zusammen in den Kurzurlaub
Wie ich von den Familienpaten erfahren habe?
- Die Familie ist neben dem Pfarramt, wo ich tätig bin, eingezogen und über die Kooperation der Koordinatorin des SkF mit unserer GdG habe ich von dieser Möglichkeit der Familienpatenschaften erfahren
Was mir die Familienpatenschaft bedeutet?
- Die Familie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich empfinde sie als erweiterten eigenen Familienkreis. Beide Kinder sagen "Oma" zu mir und gerade der Ältere sucht oft Rat bei mir und ich bin seine größte Vertrauensperson
- Das Mädchen ist zusammen mit meinem eigenen Enkel aufgewachsen, der nur ein Jahr jünger ist. Die beiden fühlen sich wie Geschwister und machen fast alles zusammen: z. B. gehen sie in die gleichen Sportvereine und haben die gleichen Hobbys
- Die Unterstützung ist nicht einseitig: ich bekomme viel von der Familie zurück und sie sind immer für uns da, wenn wir Hilfe benötigen
Wie ich mich vom Träger des Projektes betreut fühle?
- Ich empfinde die Unterstützung als sehr gut
- gerade die angebotenen Aktionen und Ausflüge mit den Familien zusammen sind toll und man trifft hier über die Jahre oft auf die gleichen anderen Patenschafts-Tandems, was sehr schön ist
Was ein Höhepunkt in meiner Zeit als Familienpatin war?
- Emotionale Highlights waren sicherlich die Momente, wo die Familie endlich einen Aufenthaltstitel in den Händen hielt und die gemeinsame Renovierung der ersten eigenen Wohnung: hier fiel viel Druck von allen ab und wir konnten uns zusammen freuen
Was ich schreiben würde, wenn ich einen Werbeslogan für Familienpaten texten müsste?
"Familienpatenschaften sind Herausforderung und Gewinn!"