Vertreterversammlung wählt Delegierte aus dem Bistum Aachen für den Deutschen Caritasverband
Vertreterversammlung am 2. Oktober 2021 im Tivoli Aachen: (v.r.) Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens mit den bei der Vertreterversammlung gewählten Delegierten aus dem Bistum Aachen für die Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes für die Wahlperiode 2022 bis 2028: Schwester Maria Ursula Schneider (Zweite Vorsitzende, DiCV Aachen), Monika Karim (Vorstandsmitglied DiCV Aachen) und Dirk Hucko (Vorstandssprecher des Caritasverbandes für die Region Düren-Jülich).DiCV Aachen
Die drei gewählten Vertreter aus der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen komplettieren die Aachener Delegation. Zu ihr gehören Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens sowie Weihbischof Dr. Johannes Bündgens, Erster Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes, der aber zurzeit alle Ämter ruhen lässt. Die Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes ist das höchste beschlussfassende Gremium des Verbandes. Die Wahlperiode dauert sechs Jahre und beginnt im Jahr 2022. Schwester Maria Ursula Schneider ist Generalökonomin des Ordens der Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus in Aachen und seit 2016 Zweite Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes. Monika Karim aus Wassenberg ist Vorstandsmitglied des Diözesancaritasverbandes und zugleich Mitglied des Caritasrates des Caritasverbandes für die Region Heinsberg. Dirk Hucko ist seit 2011 beim Caritasverband für die Region Düren-Jülich, zunächst als Geschäftsführer, seit 2014 als Sprecher des Vorstandes.
Bei der Vertreterversammlung beendete der Caritasverband für das Bistum Aachen zugleich das Projekt "Zukunftsdialog Caritas 2020" im Bistum Aachen, in dessen Verlauf der Verband über die zukünftigen Weichenstellungen für die Caritas im Bistum Aachen diskutierte. Zum Abschluss war Prof. Dr. Armin Grunwald, Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) in Karlsruhe und Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) in Berlin gekommen. Grunwald hatte auch zum Auftakt des Zukunftsdialogs im Jahr 2017 in Alsdorf gesprochen.
Warnung vor der Hybris der technischen Machbarkeit
Bei der Versammlung im Aachener Tivoli sprach Grunwald nun zum Thema "Die Zukunft ist noch lange nicht vorbei". Zu Beginn bezog er sich auf Augustinus, der die Auffassung vertreten habe, dass es Zukunft gar nicht gebe. Es gebe nur die Gegenwart. Nach Augustinus liege die Gegenwart des Vergangenen im Erinnern, die Gegenwart des Zukünftigen im Erwarten. Wer sich mit der Zukunft beschäftige, müsse sich vor Hybris hüten, vielmehr demütig sein, sagte Grunwald. Er warnte vor der Hybris der technischen Machbarkeit, um alle Probleme zu lösen. Auch sei das Verhalten der westlichen Mächte in Afghanistan Hybris gewesen. Als Hybris bezeichnete es Grunwald ferner, in der Pflege einseitig auf Roboter zu setzen. Auch die Digitalisierung stoße an Grenzen, was in der Corona-Pandemie deutlich werde. Er sei nicht gegen Fortschritt, so der Wissenschaftler. Aber digitale Mittel müssten mit dem Ziel gestärkt werden, das analoge Leben besser zu machen. Das machte er unter anderem am Beispiel der Pflege deutlich. Aus dieser sei der Mensch nicht wegzudenken. Für die Zukunft komme es vielmehr auf Demut an, die nicht auf generelle Machbarkeit setze. Dabei, so Grunwald weiter, setze er Hoffnungen in die Kirchen und Organisationen wie die Caritas. Ihnen komme bei der Gestaltung der Zukunft eine wichtige Rolle zu.
Zum Abschluss des Projektes traten bei der Vertreterversammlung die Schauspielerin Annette Schmidt und der Musiker Sasan Asodi vom Theater K in Aachen auf. Das Theater K hatte die verschiedenen Wegmarken-Veranstaltungen im Laufe des Projektes mit szenischen Impulsen begleitet.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen