Spatenstich für den Erweiterungsbau des Alten- und Pflegezentrums St. Nikolaus in Düren
Der Caritasverband für die Region Düren-Jülich e.V. hatte die an der Bauplanung für den Erweiterungsbau des Alten- und Pflegezentrums St. Nikolaus in Düren beteiligten Personen, Firmen und Institutionen samt politischer Gäste zum Spatenstich eingeladen.RCV Düren
Vorstandssprecher Dirk Hucko begrüßte die Anwesenden und sprach seinen Dank an alle aus, die an der zurückliegenden etwa zweieinhalbjährigen Planungs- und Genehmigungsphase beteiligt waren und das Bauvorhaben unterstützt haben. "Auch die Verwaltung der Stadt Düren hat bei zwischenzeitlich aufgetretenen Schwierigkeiten mit uns gemeinsam nach guten Lösungen gesucht und diese schließlich auch gefunden, wie der heutige Spatenstich beweist," so Hucko. "Der Standort hier neben unserem Altenzentrum St. Nikolaus ist ein ganz besonderer. Hier können wir unsere Idee von einer umfassenden Versorgung älterer Menschen noch besser verwirklichen, indem zu den bestehenden Angeboten der stationären Pflege, Kurzzeitpflege und Tagespflege in St. Nikolaus künftig noch seniorengerechte Wohnungen mit Betreuung und Service hinzukommen."
Vorstand Marcus Mauel sowie Architekt Hans-Karl Schüssler vom gleichnamigen Jülicher Architekturbüro gaben den etwa 40 Zuhörern einen Überblick über die Begleitumstände die es zu berücksichtigen galt, um das Bauvorhaben bestmöglich umzusetzen. "Dank sorgfältiger und auch manchmal kontroverser Diskussionen während der Projektsteuerung, können nun optimale Lebensräume für ältere Menschen gebaut werden" so der Architekt. "Trotz der engen gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der maximalen Baukosten ist es uns trotzdem gelungen, attraktive große Apartments für die Bewohner und weitläufige Gemeinschaftsflächen einzuplanen."
Mauel stellte die konzeptionellen Besonderheiten des Neu- und Umbaus vor. Um ein höchstes Maß an Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen (insbesondere für Menschen mit Demenz), ist es für die baulichen Veränderungen von Bedeutung, dass pflegerische, betreuerische und hauswirtschaftliche Konzepte und daraus resultierende Tätigkeiten eng verknüpft zusammenwirken können. Wohngruppen und Küchen werden so geplant, dass die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten dezentral nahe am Bewohner organisiert sind, so dass sie wieder mehr erlebbar sind und dem Tag eine Struktur geben, die dem gewohnten früheren Alltag ähnelt.
Es entstehen daher zahlenmäßig überschaubare Wohngruppen oder Hausgemeinschaften mit großzügigen Wohnküchen und größtmöglichem Einzelzimmeranteil (im Neubau 100% im Bestand nach Umbau über 80%) mit eigenen pflegegerechten Badezimmern. Die einzelnen Apartments im Neubau des Altenheims verfügen über eigene Klingeln und Briefkästen und erlauben so weiterhin ein Leben in den eigenen vier Wänden fast wie zu Hause. Die geplante Bauzeit beträgt 18 Monate.
Einstellungen und Wünsche von Bewohnern, Angehörigen und Gästen einer Altenpflegeeinrichtung an das dortige Wohnen und Leben haben sich in den vergangenen Jahren nachhaltig verändert. Die neuen Konzepte des Caritasverbandes für moderne Einrichtungen der Altenpflege greifen dies in letzten Jahren verstärkt auf und münden nun in Neu- und Umbaumaßnahmen mit entsprechenden Investitionen, wie hier an diesem Standort. Auch resultiert der Wunsch in ein Altenheim zu ziehen nicht mehr nur aus einer Notsituation heraus: der Wunsch Alleinlebender nach Versorgung, Gemeinsamkeit, und Aufgehobensein prägt immer mehr einen neuen, bewusst gewählten Lebensabschnitt.
Der Erweiterungsbau von St. Nikolaus entsteht mit zwei Etagen mit je 40 Einzelzimmern, aufgeteilt auf jeweils zwei Wohngruppen, und einem besonders geschützten Außenbereich für Menschen mit Demenz. Darauf baut der Caritasverband ein weiteres Staffelgeschoss mit 8 Seniorenwohnungen mit jeweils 65 Quadratmetern und optionalem Serviceangebot. "Ganz wichtig war den Bauplanern gemeinsam, hier bezahlbaren Wohnraum in bester Lage und Ausstattung zu schaffen und kein Luxusdomizil", so Mauel.
Das bestehende Gebäude des Alten- und Pflegezentrums St. Nikolaus erfährt ebenfalls eine umfassende Modernisierung: Erneuerung und Erweiterung der Küche, Erneuerung eines Speisesaal mit Café und Außenbereich, Schaffung von 4 Wohngruppen mit bewohnernaher Betreuung und dezentraler hauswirtschaftlicher Versorgung.
"All unsere Planungen und strategischen Ziele leiten sich letztlich aus der Liebe zu den Menschen ab. Das ist die eigentliche Bedeutung der Caritas und unser Antrieb. Wir investieren an diesem schönen Standort rund zehn Millionen Euro für Menschen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen" fasst Vorstand Marcus Mauel den Anspruch des Verbandes zusammen. Die Baukosten des Neubaus inklusive Mietwohnungen sind auf ca. 5,3 Millionen Euro angesetzt, der Umbau des Bestandsbaus St. Nikolaus auf ca. 4,9 Millionen.
In seinem Grußwort betonte der Landtagsabgeordnete Dr. Ralf Nolten die Wichtigkeit eines heimatnahen Angebotes von Pflegewohnplätzen für ältere Menschen. "Wer sein Leben lang in Düren gelebt hat, möchte nicht an einen anderen Ort umziehen, nur weil nur dort ein freier Platz in einen Altenheim zu finden ist." Nolten hält daher auch die derzeitige Pflegebedarfsplanung, die für die Genehmigung eines weiteren Altenheims im Kreis Düren nicht darauf abstellt, ob es zu wenige Altenheimplätze in Düren gibt, sondern ob insgesamt im Kreis genügend freie Altenheimplätze vorhanden sind, für falsch. "Damit schränken wir die Wahlfreiheit der Menschen ein und zwingen sie dazu, möglicherweise an einem weit von ihrem bisherigen zu Hause und ihren Angehörigen entfernten Ort ihren Lebensabend zu verbringen. Daher halten wir als Caritas das ebenso für einen falschen Weg", unterstützt Dirk Hucko diese Ansicht.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Liesel Koschorreck dankte der Caritas für ihr erneutes Engagement in der Stadt Düren und freute sich über das damit erweiterte Angebot an stationären Pflegeplätzen. "Trotz ambulant vor stationär möchten und brauchen viele ältere Menschen genau ein solches Angebot", so Koschorreck. Sie hob in ihrem Grußwort besonders die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas hervor, die mit dem Herzen dabei seien und sich mit großem Engagement für die Bewohner der verschiedenen Alten- und Pflegezentren einsetzen, damit diese sich in ihrem neuen Zuhause wohl fühlen.
Nach dem Segen durch Pfarrer Josef Wolff für die Baustelle und die Bauleute erfolgte dann der Spatenstich für den Erweiterungsbau.