SKM Kreis Viersen: Seit 60 Jahren Menschen am Rande in die Mitte holen
Der Einladung des SKM-Vorsitzenden Rainer Müller (r.), des stellvertretenden Vorsitzenden Stefan Vander (l.) und des SKM-Geschäftsführers Stephan Fiedler (3.v.r.) waren unter anderem (v.l.) Viersens Sozialdezernent Ertunc Deniz, Niederkrüchtens Bürgermeister Karl-Heinz Wassong, Kempens Bürgermeister Christoph Dellmanns sowie der Sozialdezernent des Kreises Viersen, Jens Ernesti, gefolgt.SKM Kreis Viersen
Müller stellte dabei ganz bewusst Bezüge her zur Ausstellung der Künstlerin Zohar Fraiman "VIRAL - RIVAL". Sie bildete gleichsam den thematischen Hintergrund für das Jubiläum des SKM. Und Müller entdeckte viele Parallelen zwischen der Ausstellung, die Menschen in den Mittelpunkt rückt, deren Alltag ohne Smartphone oder Tablet undenkbar erscheint, und der Arbeit des SKM, die Haupt- und Ehrenamtler unter dem Motto "Der Mensch am Rand ist unsere Mitte." tun. Die Bilder gestatteten einen Einblick, was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn sie sich ausschließlich um die Mitte drehe, die die Welt der Social Media vorgaukele: "Menschen verlieren sich, verlieren ihr Gesicht, werden zu zerrissenen Individuen, zum Spielball von irrealen Comic-Figuren, werden Teil einer Scheinwelt, verlieren den Bezug zur Wirklichkeit und sind nicht wiederzuerkennen", sagte Müller. Er sei froh, dass die Ausstellung von Zohar Fraiman parallel zum Jubiläum des SKM gezeigt werde. Sie lade ein und fordere auf, über die Gesellschaft, ihre Entwicklung und die Menschen in ihr nachzudenken. "Und nichts Anderes ist Aufgabe und Auftrag des SKM", sagte Müller.
Stabile Gesellschaft braucht sozialen Frieden
Der SKM müsse Entwicklungen in der Gesellschaft kritisch beobachten, vor allem die Menschen im Blick haben, die von Entwicklungen überrollt oder abgehängt würden, sagte Müller weiter. Der Verband müsse zumindest im Kleinen immer wieder den Versuch unternehmen, das gesellschaftliche Gleichgewicht wiederherzustellen. Diese Aufgabe werde immer herausfordernder in einer Gesellschaft, die immer stärker in den Strudel wirtschaftlicher Entwicklungen und Zwänge gerate. Die täglichen Nachrichten in den Medien erzählten von den Folgen. "Die Maxime des gesellschaftlichen und politischen Handelns kann nicht allein von wirtschaftlichen Interessen geleitet werden. Das zerstört auf Dauer das Gleichgewicht einer Gesellschaft, schafft sozialen Unfrieden, stärkt den Egoismus und gefährdet letztlich unsere Demokratie", sagte Müller weiter. Eine stabile Gesellschaft brauche sozialen Frieden. "Und darum sind Verbände wie der SKM so wichtig in der heutigen Zeit und noch viel mehr in der Zukunft. Denn gerade die Sozialverbände sind Abbild einer idealen Gesellschaft, in der sich Menschen aus Institutionen gemeinsam mit anderen engagierten Menschen um die kümmern, die in irgendeiner Form Hilfe und Unterstützung brauchen. Dieses Zusammenwirken von Profis und Ehrenamtlichen ist für die Gesellschaft unverzichtbar und wird immer wichtiger", sagte Müller weiter.
Weit mehr als 100 Ehrenamtliche beim SKM engagiert
Die Anfänge des SKM Kreis Viersen liegen im Jahr 1964. Mit dem Ziel, Jungen und Männer zu unterstützen, gründete sich der "Katholische Männer - Fürsorge Verein im Landkreis Kempen". Dazu gehörten die Orte Dülken, Kaldenkirchen, Kempen, Lobberich und Süchteln. Der Verein schloss sich im Jahr 1992 mit dem SKM Viersen zusammen, um den Menschen im heutigen Kreis Viersen noch besser helfen zu können. Seit 1992 ist der SKM Kreis Viersen als Betreuungsverein anerkannt, ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Damit begann die Einstellung erster hauptberuflicher Mitarbeitenden. Heute hat der Verband, dessen Geschäftsstelle am Hildegardisweg in Viersen ist, mehr als 30 hauptberufliche Mitarbeitende, und weit mehr als hundert ehrenamtlich Tätige. Auch der Vorstand ist ehrenamtlich tätig, er hat allerdings in Stephan Fiedler einen hauptberuflichen Geschäftsführer bestimmt. Der SKM Kreis Viersen begleitet unter anderem Geflüchtete, kümmert sich um Menschen, die ihre Wohnung und ein soziales Netz verloren haben, und ist in der Betreuung aktiv. Mehr als 80 Personen sind unter dem Dach des SKM als ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer aktiv.
Der Einladung des SKM waren viele Repräsentanten aus Kommunen, Verwaltung, Kirche und Verbänden, aber auch viele ehrenamtlich Tätigen gefolgt. Unter den Gästen waren unter anderem die Bürgermeister der Stadt Kempen und der Gemeinde Niederkrüchten, Christoph Dellmanns und Karl-Heinz Wassong, Viersens Sozialdezernent Ertunc Deniz und der Sozialdezernent des Kreises Viersen, Jens Ernesti.
Quelle: SKM Kreis Viersen