Russische Partner zu Besuch in Aachen
Vertreterinnen der Caritas Westsibirien kamen am Mittwoch, 3. Mai 2017, bei den Schervier-Schwestern in Aachen mit Anja Nikles (l.), Bereichsleiterin Theologische Grundlagen und Verbandsarbeit des DiCV Aachen, und DiCV-Auslandshilfereferent Dr. Mark Brülls (2.v.l.) zum Meinungsaustausch zusammen.
Die Not in der russischen Bevölkerung ist groß: Armut, Krankheit und Pflegebedürftigkeit, Verwahrlosung und Gewalt in Familien, Obdachlosigkeit - diesen sozialen Problemen stehen nur unzureichende staatliche Unterstützungssysteme gegenüber. Hier setzen die Hilfen der Caritas im Bistum Novosibirsk an: In den zehn Kinderzentren der Caritas werden täglich 400 Kinder und Jugendliche aus Familien mit vielfältigen sozialen Problemen betreut. Nach der Schule bekommen sie hier ein Mittagessen, werden bei ihren Hausaufgaben unterstützt, erlernen soziale Kompetenzen und spielen, berichtete Natalja Sokolova stellvertretende Direktorin der Diözesancaritas Novosibirsk. Die Kinderzentren wurden in den zurückliegenden Jahren wiederholt mit Spenden der Caritas-Kinderhilfe Aachen unterstützt. Natalja Sokolova schilderte zudem die Situation in der Hauskrankenpflege: Da es in Russland keine staatliche Pflegeversicherung gibt, wird Pflege meist von nahen Angehörigen geleistet. Die Caritas im Bistum Novosibirsk unterstützt die Angehörigen durch die Vermittlung von pflegerischen Grundkenntnissen und die Ausleihe von medizinischen Hilfsmitteln. In den fünf Hauskrankenpflegzentren der Caritas arbeiten je zwei Pflegefachkräfte. Die Caritas in Omsk engagiert sich stark in der Obdachlosenhilfe. Täglich fährt der Ambulanzbus der Caritas einen Platz in der Nähe des Hauptbahnhofs an, berichtete Tatjana Trofimova, Direktorin der Regionalcaritas Omsk. Hier werden pro Jahr rund 7.000 warme Mahlzeiten verteilt und 2.600 medizinische Behandlungen geleistet - existenzielle Hilfen für die Ärmsten unter den Armen.
In der Finanzierung der Obdachlosenambulanz zeigen sich Mitarbeiter(innen) des Caritasverbandes für das Bistum Aachen solidarisch: Im Rahmen der jährlichen Rest-Cent-Spendenaktion runden sie ihre Gehälter ab und spenden die Rundungsbeträge für die Arbeit der Obdachlosenambulanz.
Der Besuch der russischen Partner in Deutschland ging auf eine Einladung der Caritas im Bistum Osnabrück zurück, die sich ebenfalls in der Russlandhilfe engagiert - ebenso wie die Schwestern vom Aachener Schervier-Orden, die zum gemeinsamen Mittagessen und anschließenden Gespräch mit Natalja Sokolova und Tatjana Trofimova eingeladen hatten.
Sie wollen die Arbeit der russischen Partner unterstützen? Wenden Sie sich gerne an uns!
Ansprechpartner: Dr. Mark Brülls, Fachreferent Theologische Grundlagen und Verbandsarbeit, Caritasverband für das Bistum Aachen e.V., Tel.: 0241/431-214, E-Mail: mbruells@caritas-ac.de.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen e.V.