Qualität und Zufriedenheit nicht in Einrichtungen und Dienste hineinkontrollieren
Markus Leßmann von der Abteilung Arbeitsschutz und Prävention im Ministerium für Arbeit und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen und Siegfried Kaminsky von der Bezirksregierung in Köln stellten bei der Fachkonferenz Ihren Ansatz zum Projekt "Gesund und sicher pflegen" vor. Mit diesem wollen sie in den nächsten Monaten die Arbeitsbedingungen der Pflegenden in Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäusern überprüfen. Vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung war dieser Ansatz mit zu vielen weiteren Überprüfungen verbunden. Er sei ein weiterer Versuch, die Bedingungen in der Pflege durch Kontrolle verbessern zu wollen, kritisierten Vertreter von Trägern, Einrichtungen und Diensten. Sie forderten vielmehr, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern, dafür sei der personelle Rahmen aber zu eng, bemängelten sie. Es müsse mehr Stellen geben und bessere Ausbildungsbedingungen. Weitere Kontrollen seien entbehrlich.
Geradezu als Gegensatz zum Projekt "Gesund und sicher pflegen" empfanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz den Ansatz "Buurtzorg", den Udo Janning vom Sander-Pflegedienst aus Emsdetten vorstellte. Dieser Pflege- und Betreuungsansatzes erfasst mit möglichst wenig Reglementierung die gesamte Lebenssituation von pflegebedürftigen alten Menschen. Der in den Niederlanden entwickelte und flächendeckend dort umgesetzte Pflege und Organisationsansatz "Buurtzorg" entspreche ihren Wünschen nach einer personenzentrieten, das soziale Umfeld mit einbeziehenden Pflege und Betreuung mit wenig Orientierung an leistungsrechtlichen Vorgaben, sagten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachkonferenz.
Theresia Heimes vom Caritasverband für das Bistum Aachen informierte beim Fachtag der Altenhilfe im Bistum Aachen vor Trägervertretern und Leitungen über die Erstellung des institutionellen Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt, das jede Einrichtung erarbeiten muss.DiCV Aachen
Jürgen Spicher und Stephan Reitz, Fachreferenten in der Geschäftsstelle des Diözesancaritasverbandes Aachen, stellten den Stand der Rahmenvertragsverhandlung zur Tagespflege in NRW und die geplante Novellierung des Wohn- und Teilhabegesetzes in NRW vor. Theresia Heimes von der Geschäftsstelle des DiCV informierte über die Vorgaben für das institutionelle Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt. Katrin Witthaus vom Kuratorium Betreutes Wohnen NRW informierte über das Qualitätssiegel für Service Wohnen und Thomas Kutschke, Leiter der KBS Mönchengladbach, erläuterte die aktuelle Entwicklung in der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes.
Alexander Gottwald, Rechtsanwalt der Solidaris mbH, informierte vor Vertretern stationärer Einrichtungen über haftungsrechtliche Hintergründe der Internetnutzung in Einrichtungen. Anna Kohlwey, theologische Fachreferentin des DiCV Aachen, gab eine ethische Einordnung zur Versorgungsplanung in der letzten Lebensphase. Vor Vertretern ambulanter und teilstationärer Dienste und Einrichtungen berichtete Sylvia Herfen vom DiCV Köln über das Projekt "Förderung der Ergebnisorientierung in der ambulanten Pflege". Philipp Knippertz von der Wirtschaftlichen Einrichtungsberatung des DiCV Aachen, erläuterte die aktuellen wirtschaftlichen Veränderungen für die ambulante Pflege.
Unterlagem zur Fachtagung finden Interessierte zum Download unten.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen