OGS-Vertreter fordern einheitliche Standards
Der Diözesancaritasverband Aachen hatte die Diskussionsrunde im Haus St. Josef organsiert. Sie ist Teil der Kampagne der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen zur OGS "Gute OGS darf keine Glücksache sein". Dagmar Hardt-Zumdick, Fachreferentin in der Geschäftsstelle des Diözesancaritasverbandes Aachen, sagte, es könne nicht sein, das in wohlhabenderen Kommunen die Standards andere seien als in Kommunen, denen es finanziell nicht so gut gehe. Das Thema wolle die Freie Wohlfahrtspflege auch nach der Landtagswahl in die Koalitionsverhandlungen einbringen.
Heike Gumz von der Fachhochschule Düsseldorf stellte zu Beginn eine Studie vor, für die die FH im Auftrag des Schulverwaltungsamts der Stadt Düsseldorf Kinder an sechs Düsseldorfer Schulstandorten befragt hatte. "Offene Ganztagsschule als Lebensort aus Sicht der Kinder", lautete der Titel der Befragung. Sie ergab unter anderem, dass die Offene Ganztagsschule ein Lebensort der Kinder geworden ist. Kinder brachten den Lehrkräften und Mitarbeitern der OGS gegenüber hohe Wertschätzung entgegen. Zu ihnen besteht ein starkes Vertrauensverhältnis. Die Kinder wünschten sich eine stärkere Beteiligung an der Gestaltung der Offenen Ganztagsschule.
Im Anschluss diskutierten Eltern- und Trägervertreter (Betreute Schulen der AWO, Kinderschutzbund, IN VIA, Haus St. Josef) mit den Politikern Stefan Kämmerling (SPD), Axel Wirtz (CDU), Karin Schmitt-Promny (Bündnis 90 / Die Grünen), Dagmar Göbbels (FDP) und Albert Borchardt (Die Linke). Die Trägervertreter kamen allesamt aus der Freien Wohlfahrtspflege. Dabei machten sie deutlich, dass die Rahmenbedingungen für den Offenen Ganztag in Nordrhein-Westfalen aus ihrer Sicht nicht ausreichend seien, wenn er ein umfassendes und ganzheitliches Bildungs-, Erziehungs-, Betreuungs- und Förderangebot für alle Schülerinnen und Schüler in NRW bieten soll. Die Trägervertreter unterstrichen, dass die OGS ein zentraler Baustein der Bildung sei, für den es eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung geben müsse. Es gehe um die kognitive und soziale Begleitung der Kinder in einer für sie wichtigen Lebensphase. Deshalb müsse die OGS an den Schule in NRW gesichert werden durch verbindliche Festlegung von Standards, höhere Etats, eine einheitliche Förderung in NRW und eine verlässliche gesetzliche Regelung.
Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer der Diskussionsrunde ein T-Shirt, mit dem die Freie Wohlfahrtspflege auf eine bessere Ausstattung der OGS aufmerksam machen will. Auch in die Koalitionsverhandlungen will sie sich einbringen. Am 12. Juli will sie bei der Abschlussveranstaltung der OGS-Kampagne vor dem Landtag in Düsseldorf ihre Forderungen an die nächste Landesregierung übergeben.
Quelle: Caritas-Verband für das Bistum Aachen