Nach einem Jahr als Bufdi: Flüchtling träumt von einem Pflegeberuf
Medina Kydyrbekova war nach Angaben von Elisabeth Kremer-Kerschgens, Fachreferentin beim Caritasverband für das Bistum Aachen und zuständig für die Betreuung von Bundesfreiwilligendienstleistenden im Bistum Aachen, die älter als 27 Jahre sind, der erste Flüchtling, der - begleitet vom Caritasverbandes für das Bistum Aachen - einen Bundesfreiwilligendienst im regulären Bufdi-Programm antrat. Bei den Seminaren, die die Caritas für die Bufdis organisiert, lernte Elisabeth Kremer-Kerschgens die 40-jährige Frau aus Kirgistan kennen. "Es hat mich beeindruckt, mit welcher Kompetenz und Zielstrebigkeit sie sich an den Bundesfreiwilligendienst gemacht hat. Für den AKF war sie ein Glücksgriff. Als selber von Flucht betroffene Frau hat sie einen ganz besonderen Zugang zu den Flüchtlingen. Davon haben die Flüchtlinge, die der AKF betreut und der Verein selber, sehr profitiert", sagt Kremer-Kerschgens.
Medina Kydyrbekova, Mutter zweier Kinder, hat, seit sie 2012 nach Willich kam, immer den Kontakt zu Flüchtlingen gesucht, um ihnen zu helfen. Zu Gute kam ihr dabei, dass sie neben ihrer Muttersprache Kirgisisch auch die russische und die türkische Sprache beherrscht. Zudem begann sie selber Deutsch zu lernen, um sich auch mit den Einheimischen verständigen zu können. 2015 begann die Kirgisin in der mittlerweile geschlossenen Kleiderkammer des AKF zu helfen. Dort bekam sie Kontakt zur früheren Vorsitzenden des Vereins, Jutta van Amern. Im Laufe der enger werdenden Kontakte zum AKF kam es schließlich dazu, dass ihr das Angebot eines Bundesfreiwilligendienstes gemacht wurde.
"Weil die Caritas der Auffassung ist, dass im Bundesfreiwilligendienst eine Integration von Flüchtlingen am besten im regulären Bufdi-Programm des Bundesamtes für den Bundesfreiwilligendienst gelingt, wurde Medina Kydyrbekova in dieses Programm aufgenommen, nicht in das eigens vom Bundesamt für Flüchtlinge aufgelegte Bufdi-Programm", sagt Elisabeth Kremer-Kerschgens vom DiCV. Der AKF bedauert, dass für Medina Kydyrbekova die Bufdi-Zeit um ist. In vielfältiger Weise hat sie durch ihre zupackende Art den Verein unterstützen können. Doch nach dem Ende des Bundesfreiwilligendienstes für die 40-Jährige wird der AKF auch künftig eine Bufdi-Stelle mit einem Flüchtling besetzen: Auf die Kirgisin wird eine Syrerin folgen.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen