Mitarbeiter der Caritas Mönchengladbach besuchen Ausstellung in der Citykirche
Ein Buswartehäuschen. Bäume im Sommer und in bunten Herbstfarben. Blumen an einer Hauswand. Ein Hochhaus. Ein modernes Einfamilienhaus. Eine grüne Gieskanne vor der Rückseite eines Grabsteins: Fotograf Manfred Körber hat in der Region ganz unterschiedliche Facetten von "Heimat" eingefangen. Seine Bilder regen zur Auseinandersetzung mit einem Lebensgefühl an. Sie werden ergänzt durch Zeichnungen der Aachener Künstlerin Brigitte Erm und Zitate aus Werken jüdischer Dichterinnen.
Das Besondere daran: Alle Elemente sind auf leicht bewegliche Würfel aus Karton gedruckt worden. "Sie können quasi in die Fotos hineinlaufen, so als ob Sie auf einer Expedition sind", sagte Brigitte Erm, die gemeinsam mit der Exerzitienseelsorgerin Dr. Christiane Bongartz die Caritas-Mitarbeiter durch die Ausstellung führte. Dabei gaben die beiden den Besuchern immer wieder Gelegenheit, über ihr ganz persönliches Verhältnis zur Heimat zu sprechen.
So berichtete eine Mitarbeiterin, dass sie im heutigen Braunkohleabbau-Gebiet aufgewachsen sei. Ihr Heimatort musste den Baggern weichen: "Da kann ich gar nicht mehr hin", sagte sie. Der Verlust ihrer Heimat mache ihr zu schaffen. Das passte zu einem Satz der jüdischen Publizistin Hannah Arendt, der auf einen Würfel gedruckt war: "Es gibt nur ein einziges Menschenrecht: das Recht auf Heimat."
Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa wies in seiner Begrüßung auf die Jahreskampagne 2017 der Caritas, "Zusammen sind wir Heimat", hin. "Heimat kann ein Gefühl sein oder ein Ort, eine Erinnerung oder die Beziehung zu einem anderen Menschen", sagte er. Eine Heimat zu haben sei wichtig: "Wenn wir an Heimat denken, denken wir an Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen", so Polixa.
Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Mai in der Citykirche am Alten Markt zu sehen. Die Kirche ist dienstags bis samstags von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet.
Quelle: Caritasverband Region Mönchengladbach