Landrat Wolfgang Spelthahn eröffnet Demenz-Parcours im St. Josef-Krankenhaus
v.l. Dr. Achim Fritz, Dr. Gerhard Mertes, Volker Rentemeister, Marion Schunck-Zencker, Wolfgang Spelthahn, Judith Kniepen, Bernd Koch und Marlies JansenKaya Erdem (ctw)
Das Thema Demenz liegt dem St. Josef-Krankenhaus Linnich seit vielen Jahren am Herzen. Mit einer eigenen interdisziplinären Station ist das Krankenhaus Vorreiter bei der Betreuung von Patienten mit der Nebendiagnose Demenz. Deshalb möchten die Verantwortlichen jetzt auch die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, wie es Demenzerkrankten geht, zeigen, was sie können und was nicht. Der Demenz-Parcours, den Landrat Wolfgang Spelthahn zur Woche der Demenz eröffnet hat, zeigt anschaulich die Defizite, die mit der Erkrankung einhergehen.
Diplom-Kaufmann Bernd Koch, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft West (ctw), hatte die Gäste zunächst begrüßt, darunter auch Linnichs Bürgermeisterin Marion Schunck-Zenker, die auch 1. Vorsitzende des Fördervereins am St. Josef-Krankenhaus ist. Der Demenz-Parcours ist noch bis zum 22.09.2017 zu besichtigen.
Rund um den Welt-Alzheimertag am 21.09. finden seit über 20 Jahren verschiedene Aktivitäten statt, um auf die Demenzerkrankungen aufmerksam zu machen. Die Zahl der Betroffenen wird in Zukunft weiter steigen. Deshalb bringt das Linnicher Krankenhaus Interessierten die "Demenzstation" näher und präsentiert den Demenz-Parcours, vermittelt Expertenwissen. Auch im Verbund stellt die ctw sich den Herausforderungen, die mit den ansteigenden Zahlen älterer und alter Menschen einhergehen, betonte Koch. So gibt es im St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich und im St. Marien-Hospital Düren die Abteilungen für Geriatrie, die sich speziell den alten und hochbetagten Patienten, ebenfalls interdisziplinär, widmen.
Landrat Wolfgang Spelthahn freute sich anschließend, dass das Linnicher Krankenhaus sich bereits als eins der wenigen Krankenhäuser bundesweit mit der speziellen Station auf "die zukünftige Geißel der Menschen" eingestellt hat. Er ging noch einmal auf einen Vortrag ein, den Prof. Dr. Karl M. Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité - Universitätsmedizin Berlin, auf Einladung der ctw und unter Schirmherrschaft von Thomas Rachel, MdB, zuletzt in Düren gehalten hatte. Demnach sind viele Angehörige, die an Demenz Erkrankte betreuen, überlastet, hilflos und überfordert. Hier bedarf es der gesellschaftlichen Anstrengung Hilfe sicherzustellen - für die Angehörigen, aber auch für Pflegekräfte, die eine Erkrankung wie Alzheimer ebenfalls an die Grenzen der Belastbarkeit bringen kann. Er dankte, dass dafür der Anfang heute schon gemacht ist, für die Pionierarbeit für die gesellschaftliche Herausforderung.
Anschließend nahmen alle Anwesenden den Demenz-Parcours in Augenschein und probierten einige Stationen aus. Der Parcours zeigt über 13 Stationen wie es ist, als Demenzerkrankter mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Einen Kittel zuzuknöpfen, wenn man Arbeitshandschuhe anhat? Essen, in dem Fall Papierkügelchen, mit Messer und Gabel auf einen Teller legen - allerdings spiegelverkehrt? Dann ist es plötzlich gar nicht mehr so einfach, eine alltägliche Aufgabe zu lösen. Verständnis für Betroffene und deren Angehörige wollen die Verantwortlichen des St. Josef-Krankenhauses und der ctw wecken.
Der Demenz-Parcours konnte durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins "Freunde und Förderer des St. Josef-Krankenhauses Linnich e.V." angeschafft werden.