Kinder krebskranker Eltern werden psychosozial begleitet: Caritas-Stiftung fördert das Nachsorgeprojekt von „Brückenschlag“
Krebs ist eine einschneidende Diagnose, erst recht für Erwachsene, die minderjährige Kinder haben. Dort benötigen neben der medizinischen Behandlung des erkrankten Elternteils vor allem die Kinder oder Jugendlichen intensive Begleitung, so wie im Projekt "Brückenschlag" des Regionalen Caritasverbandes Aachen. Die Idee entstand 2014 in Kooperation mit der Uniklinik der RWTH Aachen. "Brückenschlag" begleitet und unterstützt Familien mit minderjährigen Kindern, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist. Die Hilfsangebote sind auf die Dauer von zwölf Monaten angelegt. Sie sollen die betroffenen Familien so unterstützen, dass sich die Kinder und Heranwachsenden unter den belastenden Umständen möglichst gesund entwickeln können. Mehr als 600 Familien wurden bisher von "Brückenschlag" betreut.
"Brückenschlag" hat nun - auch mit finanzieller Unterstützung der Caritas-Gemeinschaftsstiftung für das Bistum Aachen - ein Nachsorgeprojekt aufgelegt, das den Familien über das erste Jahr hinaus Unterstützung anbietet. Die Erfahrungen mit dem Projekt "Brückenschlag" haben gezeigt, dass der Bedarf an Begleitung auch nach einem Jahr noch vorhanden ist. Neben den medizinischen gibt es häufig psychosoziale Aspekte bei den Erkrankten oder ihren Angehörigen, die auch in dieser Phase der Unterstützung bedürfen. Dies ist umso mehr der Fall, wenn der erkrankte Elternteil verstorben ist. Auch das Nachsorgeprojekt unterstützt die Eltern dabei, dem Wohl ihrer Kinder nachkommen zu können und gleichzeitig die eigenen Herausforderungen meistern zu lernen.
Die Verzahnung von medizinischer und psychosozialer Hilfe auch im Sinne einer Nachsorge weiterzuführen, hält Katja Bock aus fachlicher Sicht für sinnvoll und notwendig. "Nur, wenn eine Stabilisierung und Erhaltung der erreichten Ziele auch im familiären Miteinander und der psychischen Gesundheit jedes einzelnen Familienmitglieds erreicht wird, kann von einer ganzheitlichen und nachhaltig wirkenden Hilfe ausgegangen werden.", so Katja Bock.
In dem Nachsorgeprojekt erhalten Kinder wie Eltern in individuell gestalteten Gruppen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen mit anderen Betroffenen auszutauschen und z.B. den Umgang mit Gefühlen und Ängsten zu erlernen. Mit der Überleitung von der Beratung zur Gruppenarbeit wird die Familie in einem neuen Setting begleitet. Die Gruppenangebote ermöglichen einerseits die Aufarbeitung des Erlebten, andererseits das Entwickeln von Perspektiven für ein Leben mit und nach der Krankheit.
Informationen über das Projekt "Brückenschlag" gibt es hier.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen