In sieben Tagen 650 Quadratmeter neue Kita geschaffen
Nadine Leonhard (l.), Bürgermeisterin von Eschweiler, dankt Michael Doersch, Geschäftsführer der CBW, die Räume für zwei Kindertagesstätten zur Verfügung gestellt hat, die in der Innenstadt von Eschweiler von der Flut zerstört worden waren.Thomas Hohenschue
Die Fertigstellung der ersten von zwei Etagen, die die Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH (CBW) in Eschweiler auf ihrem Gelände zur Verfügung stellte, wurde am 29. Oktober gefeiert. Wo Mitte Oktober noch eine leergeräumte große Halle das Bild prägte, ist nun ein Kindertraum aus Holz, Möbeln und Spielzeug Wirklichkeit geworden. Möglich machten dies 80 Mitarbeitende der Aachener Fa. Carpus +Partner AG, die gemeinsam mit 60 befreundeten Handwerkern das aufwändige Projekt in sieben Tagen (und Nächten) realisierten. Eine wahnsinnige Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten, in der alle Räder perfekt ineinandergriffen und die 200 Kindern zugutekommt, deren Kita an der Jahnstraße überflutet wurde und die seitdem an mehreren Standorten untergebracht sind.
Das Beispiel zeigt, was möglich ist an gelebtem Bürgersinn, wenn die richtigen Leute zusammen den nötigen guten Willen aufbringen. Alles fing an mit einem Interview der Bürgermeisterin Nadine Leonhard, in dem sie die Nöte der Kitakinder beschrieb. Da machte es Klick beim Geschäftsführer der CBW, Michael Doersch. In einer kurzen Versammlung beriet und beschloss er den Plan, auf dem eigenen Betriebsgelände in Eschweiler Platz zu schaffen für die Kinder. Ein Anruf bei der Stadt, kurz danach kamen schon städtische Fachleute und alles Nötige, was zur Anbahnung der Planung und Genehmigung nötig war, wurde besprochen.
Mehrere Partner arbeiteten zusammen, um auf einer Etage in den Räumlichkeiten der CBW eine neue Heimat für die Kinder aus der KiTa Jahnstraße einzurichten.Thomas Hohenschue
Fehlte noch der schlagkräftige Partner, um das Projekt zu realisieren. Dieser wurde in Carpus + Partner gefunden, der über seine Stiftung "Starke Kinder" die Errichtung von 650 Quadratmetern neuer Kita als Sozialprojekt für Mitarbeitende auf den Weg brachte. Die Stiftung finanziert Material und Geräte, jeder Mitarbeitende, der mitmacht, wird für diesen Zweck einen Tag lang freigestellt. Ebenso viel Einsatz bewiesen Partnerbetriebe und Handwerker, die mit viel Engagement das Projekt unterstützten. Das Versprechen, das Tobias Ell, Vorstand von Carpus + Partner CBW-Geschäftsführer Michael Doersch in die Hand gab, wurde wahr: in einer Woche einen qualitativ hochwertigen Innenausbau zu bewältigen, der sonst eher Monate benötigt.
Die Feier: eine Gelegenheit, sich gegenseitig wertzuschätzen für das Geleistete und den guten bürgerschaftlichen Sinn, der in dem Projekt sichtbar wird. Ganz viel Caritas steckt darin: vom Ausgangspunkt "Not sehen und handeln", das im Beschluss der CBW steckte, Betriebsfläche für die Kinder bereitzustellen, bis zur Umsetzung dieser Idee durch alle Beteiligten, von der Stadt angefangen bis zu den 140 Frauen und Männer, die so hart angepackt haben. Das entspricht ganz dem diesjährigen Caritas-Motto "Das machen wir gemeinsam". Die Drähte waren kurz, die Wege auch, alles ging Hand in Hand, im Sinne der Kinder, der Familien und der Kita-Mitarbeitenden.
Zu St. Martin sollen nun auf dieser gelungen gestalteten Etage an der Aachener Straße Kinder toben und lernen können. Die Vorfreude ist groß bei Leiterin Nicole Greven und Kolleginnen, mit ihrem integrativen Familienzentrum hier einzuziehen. Der ein oder andere Handschlag muss naturgemäß noch getan werden, aber es sieht schon großartig aus. Timur Bozkir ist erst seit kurzem Vorstand bei der Trägergesellschaft "Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche der Stadt Eschweiler" und verzeichnet bereits den ersten Kitaneubau, bemerkt er augenzwinkernd. Er ist ausgesprochen dankbar für das bürgerschaftliche Engagement in diesem Projekt, wie auch Bürgermeisterin Nadine Leonhardt. Ein besonderes Wort der Wertschätzung äußert er an die Adresse von Tobias Ell: "Es gab viele Probleme, aber für ihn waren das keine. Er hat alle gelöst oder lösen geholfen."
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen / Thomas Hohenschue