Fleißig, sorgfältig, unermüdlich: Honigproduktion in Eschweiler, mit der CBW
Thomas Hohenschue
Ortstermin in Eschweiler. Im Werk 1 der CBW gibt es eine Küche. Sie zaubert täglich Leckeres für Beschäftigte und Gäste. Neuerdings kümmert sie sich außerdem um Honig. Es kann gut sein, dass dort ab und zu zur Bohrmaschine gegriffen wird, um ein kräftiges Rührwerk anzutreiben. Dieses bringt Honig in einem Eimer in Bewegung, damit er cremig wird und eine schöne Farbe annimmt.
Das ist Schritt Nr. 1 im Werk 1 auf dem Weg zu den Paletten mit Tausenden Gläschen. Vorher hat Imker Guido Dondorf den Honig geerntet. Wenn er bei seinen wöchentlichen Inspektionen der Bienenvölker in Obhut der CBW sieht, dass Waben so weit sind, und eine Messung des Wassergehalts das bestätigt, setzt er eine Bienenflucht ein. Diese Einwege-Schleuse verhindert die Rückkehr von Bienen in den Honigraum. Guido Dondorf holt die weitgehend bienenfreien Waben am nächsten Morgen ab.
Beschäftigte helfen ihm dabei, die Waben mit einer Gabel zu entdeckeln. Das Wachs der Bienen muss ab, um den dahinter verborgenen Honig für Menschen nutzen zu können. Anschließend kommen sechs Waben in die Zentrifuge. Der Honig läuft in einen Eimer, durch einen groben Filter, der die letzten Wachsreste abfängt. Dann wird der Honig noch einmal gefiltert, diesmal feiner. Jetzt passt es.
So, wie der Honig im Werk 1 ankommt, kann er noch nicht weiterverarbeitet werden, vor allem nicht im Frühjahr, wenn er rasch Kristalle ausbildet, die betonhart werden können. Hier kommt nun die schon erwähnte Bohrmaschine zum Einsatz, um eine gute Konsistenz des kostbaren Saftes zu sichern. Am ersten Tag wird 20 Minuten gerührt, an ein, zwei Folgetagen dreimal fünf Minuten.
Wenn der Honig verarbeitungsfähig ist, geht es ans Befüllen und Etikettieren. Wie bei allem, was in den Caritas Betriebs- und Werkstätten produziert wird, stecken Beteiligte viel Energie in die Frage, wie Beschäftigte in die Arbeitsgänge einbezogen werden können. Denn darum geht es im Kern: Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Teilhabe zu ermöglichen.
So haben Verantwortliche von Betriebsleiter Dirk Leifeld über Bereichsleiter Torsten Willmann bis zu Gruppenleiter Andrée Rosenthal Konstruktionen ausgetüftelt und Abläufe variiert. Und trotzdem bleiben diese beiden Verarbeitungsschritte komplex. Die Abfolge etwa beim Befüllen der Gläschen muss eingehalten werden, damit der Honig auch wirklich dort landet, wohin er gehört.
Das Etikettieren wiederum erfordert gute Feinmotorik. Drei Aufkleber gilt es anzubringen: das Siegel über den Deckel des Gläschens, dann ein Etikett vorne, eines hinten. Die CBW richtet sich ganz nach dem Wunsch des Kunden. Für ihre 5.000 Gläschen hat "Caritas in NRW" eine eigene Etikettierung entworfen. So ergänzen ein QR-Code zur Infoseite und Jenny die Pflichtangaben zum Honig.
Für die beteiligten Beschäftigten ist so ein Großauftrag eine schöne Abwechslung. Dirk Leifeld freut sich über die Leistungskraft, die sich hier erneut zeigt. Und feilt weiter an Optimierungen, um mehr Beschäftigte einbeziehen zu können. Der inklusive Auftrag der CBW verbindet sich hier mit ihrem neuen Fokus, sich nachhaltig aufzustellen, in ihrer Arbeit und in ihren Produktlinien.
Autor: Thomas Hohenschue
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