Filmabend zur Jahreskampagne 2016 im Cinetower Alsdorf mit der Filmkomödie "Wir sind die Neuen"
Der Film erzählt die Geschichte einer früheren Studenten-WG. Die Bewohner, mittlerweile im Rentenalter, beschließen, wieder zusammen in eine Wohnung zu ziehen. Die Wohnung, die sich die drei Rentner aussuchen, liegt in einem Haus genau über der Wohnung einer aktuellen Studenten-WG. Konflikte bleiben nicht aus. Denn es stellt sich heraus: Spießig sind nicht die Bewohner der Ex-Studenten-WG, sondern die Studenten der Gegenwart.
Vor dem Film führte Roman Schlag vom Caritasverband für das Bistum Aachen Gespräche mit den Schauspielern Patrick Güldenberg und Claudia Eisinger. Beide spielen in der jungen Studenten-WG zwei Jurastudenten, die die Ex-Studenten-WG zu Anfang nur als störend empfinden und gar drohen, mit juristischen Mitteln gegen die WG vorzugehen. Sie berichteten von den Dreharbeiten, erzählten, dass manche Szenen, die sich beim Dreh komisch anfühlten, beim Anschauen des Films sehr gut funktionierten und umgekehrt. Auch erläuterten sie ihre Vorstellungen, wie sie im Alter einmal leben wollen. Wichtig ist beiden, nicht alleine zu leben, sondern in einer Gemeinschaft.
Prof. Edeltraud Vomberg, Sozialdezernentin der Städteregion Aachen, sagte, dass es eine der großen Herausforderungen für die Zukunft sei, das Zusammenleben von alten und jungen Menschen zu organisieren und sicherzustellen, wie alte und kranke Menschen betreut werden könnten. Karl-Heinz Kind, Mitinitiator des Aachener Wohnprojektes "Mit Freu(n)den unter einem Dach" berichtete von der Gründungsphase des Projektes, in dem aus freien Stücken Menschen unterschiedlicher Generationen zusammenleben. Wer sich so einem Projekt anschließe, übernehme aber auch Verantwortung für das Ganze, sagte Kind. Die Wohngemeinschaft könne zum Beispiel nur in dem Maße Aktivitäten für die Bewohner anbieten wie diese sich auch in den Alltag einbrächten. Diözesancaritasdirektor Burkard Schröders sagte, er habe das Gefühl, dass der gesellschaftliche Konsens, was Teilhabechancen, Verteilungsgerechtigkeit und Solidarität bedeuteten, drohe verlorenzugehen. Dieser Konsens müsse aber wiederhergestellt werden, wenn das Zusammenleben von Generationen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft gelingen solle. Weil sich Menschen nicht mitgenommen fühlten gebe es diffuse Ängste wie die vor Überfremdung. Es sei wichtig, wieder Vertrauen in einen starken Sozialstaat zu schaffen und Menschen mitzunehmen.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen