Experten informierten über Erfassung der Ergebnisqualität in der vollstationären Pflege
Dr. Klaus Wingenfeld vom Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld, Natalie Albert vom Diözesancaritasverband Münster und ihr Kollege Stephan Reitz vom Diözesancaritasverband Aachen informierten über Erfassung der Ergebnisqualität in der vollstationären Pflege.DiCV Aachen
150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren in das KreVital Gesundheitszentrum der Alexianer in Krefeld gekommen, um sich auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Natalie Albert vom Diözesancaritasverband Münster ergänzte die Informationen von Dr. Klaus Wingenfeld um Erfahrungen aus der Umsetzung im Projekt Ergebnisqualität Münster (EQMS). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Gelegenheit, den Referenten Fragen zur Umsetzung zu stellen.
Die Kritik an den Transparenzberichten (Pflegenoten) zur Bewertung der Qualität in Pflegeeinrichtungen veranlasste die Bundesregierung bereits 2008, ein alternatives Instrument zur Qualitätsbeurteilung zu entwickeln. Das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld erhielt daher den Auftrag zur Entwicklung und Erprobung eines neuen Instruments, welches im weiteren Verlauf, im Zuge der Pflegestärkungsgesetze, für das zukünftige Verfahren festgelegt wurde. Im neuen Verfahren sind die vollstationären Einrichtungen aufgefordert, eine interne Erfassung der Qualität mittels festgelegter Indikatoren halbjährlich vorzunehmen und an eine Datenauswertungsstelle zu senden. Die Datenauswertungsstellen vergleicht bundesweit die Beurteilung der Einrichtung nach festgelegten Kriterien und bildet hieraus Referenzwerte, die über- oder unterschritten werden, so dass die Abweichung von den Referenzwerten zukünftig zur Darstellung des Qualitätsniveaus der einzelnen Einrichtungen verwendet werden. Eine externe Plausibilitätskontrolle der einrichtungsspezifischen Ergebniserfassung und Beratung wird zukünftig wesentlich mit der Überprüfung der fachlichen und methodischen Ergebniserfassung durch einen beauftragten Prüfdienst der Pflegekassen erfolgen. Zudem wird hierbei stichprobenartig überprüft, ob die übermittelten Ergebnisse bei sechs Bewohnerinnen und Bewohnern pro Einrichtung nachvollziehbar sind. Insbesondere in diesem Schritt werden Pflegefachkräfte vor die Herausforderung gestellt Ihre Erfassung im Hinblick auf die Entwicklung der einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner fachlich nachvollziehbar zu begründen.
In der weiteren Vorbereitung des Vorgehens im Bistum Aachen werden im März vier Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Haus der Caritas in Aachen geschult. Diese Personen werden danach Schulungsveranstaltungen für die Vertreterinnen und Vertreter der vollstationären Einrichtungen anbieten, sodass die einrichtungsinternen Erfassungen der Ergebnisqualität ab Oktober 2019 durchgeführt werden können. Termine für die Erfassungen stehen nicht fest und müssen zunächst mit den Pflegekassen vereinbart werden. Sobald Schulungstermine und/oder weiterer Regelungsbedarf gegeben ist, werden die Referenten des DiCV die Einrichtungen informieren.
Interessenten finden im Anhang die Folien der Präsentation von Dr. Klaus Wingenfeld.