Erfolgreiche Umweltaktion von youngcaritas: „Wir tun der Welt etwas Gutes“
Mit Einweghandschuhen und Plastikflaschen zogen die Jugendlichen an einem Freitag los. Ihre Lehrerin Sonja Rüller hatte sie zuvor auf die Aktion der youngcaritas hingewiesen. In der Klassengruppe bei WhatsApp wurde das Thema dann besprochen. "Wir haben in der Nähe unserer Schule und im Viersener Casinogarten nach Kippen gesucht und sind auch schnell fündig geworden", erzählt Wencke Bungter (14). Vor einem Haus entdeckten sie viele Kippen, die ein Bewohner offenbar aus dem Fenster geworfen hatte. "Und wir haben auch häufig gesehen, dass Zigaretten aus Autos einfach auf die Straße geschnippt wurden. Vielen Leuten ist das offenbar egal", sagt Chiara Lemm.
Dass achtlos weggeworfene Zigarettenkippen für die Umwelt problematisch sind, weil sie viele schädliche Stoffe enthalten, wussten die Schülerinnen und Schüler bereits. Sie hatten schon im vergangenen Jahr bei der Aktion mitgemacht, damals noch am Schulstandort im Viersener Rahser. "Eine einzige Zigarette kann 40 Liter Grundwasser verunreinigen", sagt Jeannette Gniot. Sie ist im Kreis Viersen für die youngcaritas, die Plattform des regionalen Caritasverbandes für das Engagement junger Menschen, zuständig. Gerade im nasskalten Herbst spüle der Regen die Inhaltsstoffe, wie Blei oder Arsen, ins Grundwasser - das sei gefährlich für die Lebewesen in Gewässern. Zudem dauere es etwa 14 Jahre, bis sich der aus Cellulose bestehende Filter einer Zigarette zersetzt hat.
Neun große Flaschen füllten die Schülerinnen und Schüler der 9e. "Die haben wir anschließend im Müll entsorgt", berichtet Selen Tuana Karal. Der Einsatz lohnte sich: Jeannette Gniot und Selina Kappes überreichten 100 Euro für die Klassenkasse. Entschieden hatte das Los. "Im Kreis Viersen haben sich sechs Schulen an ,Fill the Bottle‘ beteiligt, das ist eine tolle Resonanz. Wir haben erneut erlebt, dass Umweltschutz gemeinschaftlich, sinnvoll und spaßig sein kann - der Kreis ist wieder etwas sauberer geworden", freuten sich die Mitarbeiterinnen von youngcaritas.
Das Geld können die Jugendlichen gut gebrauchen: Im nächsten Jahr steht die Abschlussfahrt in der 10. Klasse an. Gewonnen habe aber vor allem die Umwelt, findet Wencke Bungter: "Die Aktion rettet vielleicht nicht die Welt, aber wir tun der Welt etwas Gutes", sagt sie.