Delegation der Caritas besucht Förderprojekte im Bistum Moshi in Tansania
Diese Familie profitiert vom Projekt "Schwein gehabt" der Caritas Kinderhilfe Aachen. Dank der Einnahmen, die sie durch Tierzucht und Anbau von Kaffee und Bananen hat, konnte sie sich ein Haus aus Stein errichten. Es ersetze ein Haus aus Lehm und Feldsteinen. Und die Eltern können den sieben Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Markus Lahrmann
Seit 2009 unterstützt die Caritas-Kinderhilfe Aachen von Armut bedrohte Familien im Bistum Moshi durch das Projekt "Schwein gehabt". Die Idee ist simpel, aber wirkungsvoll: Mit Spendengeldern aus Deutschland schafft die Caritas Moshi Ferkel an. Diese werden an armutsgefährdete Familien gegeben, die eine Einweisung in den Umgang mit Hausschweinen bekommen. Sie ziehen die Tiere groß, züchten neue Ferkel, die sie wiederum an andere Familien weitergeben oder verkaufen. Von den Verkaufserlösen können Familien für ihre Kinder die Schule bezahlen. Der Unterricht ist zwar kostenfrei, aber Bücher und Schulkleidung müssen die Familien selber kaufen. Die Schweinezucht beflügelt auch den von den Familien im bescheidenen Rahmen praktizierten Acker- und Pflanzenbau. Weil sie den Schweinemist auf die Felder ausbringen können, freuen sich die Familien über bessere Erträge. Sie haben mehr Agrarerzeugnisse für den Eigenbedarf zur Verfügung und können auch mehr auf dem Markt verkaufen. Von den Erlösen haben einige Familien mittlerweile auch ihre in die Jahre gekommenen Lehmhütten durch Steinhäuser ersetzt oder Toiletten gebaut.
Die Reise für die Delegation aus Aachen, die in Tansania von Schwester Suzan begleitet wird, die die Projekte vor Ort betreut, begann mit einem Besuch im Distrikt Rombo. Er liegt in der Kilimandscharo-Region im Osten Tansanias. Das Gebiet umfasst den Gipfel des Kilimandscharo und dessen nördliche und östliche Abhänge bis zur Grenze von Kenia. Die Mitglieder der einzelnen Projektgruppen begrüßten die Gäste aus Deutschland herzlich. Denn die Spendengelder, die die Caritas Kinderhilfe Aachen regelmäßig nach Tansania überweist, sind die einzige Finanzierungsquelle für das Projekt. Insgesamt gibt es dort acht Gruppen mit etwa fünf bis 18 Mitgliedern. Eine Familie - darunter fallen auch Alleinerziehende, Witwen und Witwer - wird als ein Gruppenmitglied gezählt. Einige Familien halten Schweine, andere Ziegen oder Kühe. Außerdem leben sie von Landwirtschaft, bauen Bananen an und einige Kaffeesträucher. Dennoch ist die Armut groß.
Die Projektgruppen berichten über ihre Arbeit.Markus Lahrmann
Die Gruppen berichteten den Besuchern aus Aachen von fünf Jahren Dürre, die hinter ihnen liegen, sowie steigenden Preis für das Viehfutter. Einige der Gruppen hatten mit Viehkrankheiten zu kämpfen und mit Einfällen von Elefanten, die Teile der Plantagen verwüsteten. Froh sind die Familien, dass zurzeit wieder Regen fällt, Während ihres Besuches im Distrikt Rombo wurden die Gäste aus Aachen von einem sintflutartigen Regen überrascht, der nach zwanzig Minuten aber wieder vorbei war. Um die Erträge aus dem Projekt zu sichern, überlegen einige Familien, von Schweinen auf Ziegen umzusteigen. Diese sind einfacher zu handhaben.
Anna Kohlwey (DiCV Aachen), Wolfgang Offermann (RCV Aachen) und Schwester Suzana (v.l.), die das Projekt "Schwein gehabt" in Tansania betreut, vor der Kathedrale in Moshi.Markus Lahrmann
Anna Kohlwey und Wolfgang Offermann besuchten auch das steinerne Haus einer neunköpfigen Familie. Dass sie dieses Haus haben, verdanken sie dem mit Spendengeldern aus dem Bistum Aachen finanzierten Projekt "Schwein gehabt". Zuvor hatten sie nur ein Haus aus Lehm und Feldsteinen. Die Familie - ihre Kinder gehen zur Schule - hält ein Schwein, eine Kuh und einige Ziegen. Sie baut Bananen und Kaffee an.
Die einzelnen Projektgruppen sind froh, dass die Caritas Kinderhilfe Aachen seit 15 Jahren die Unterstützung aufrechterhält. Diese Dankbarkeit drückt sich in Form von Geschenken aus, die die Gruppen den Gästen aus Aachen machen. Diese trafen auch mit dem Bischof von Moshi, Ludovicus Josephus Minde, zusammen. Er ist dankbar für das Engagement der Caritas aus dem Bistum Aachen in seinem Bistum. Seit dem Jahr 2011 sind Spendengelder aus dem Bistum Aachen in Höhe von rund 138.000 Euro in das Projekt geflossen.
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