CBW näht Masken für Pflegedienste, Krankenhäuser und die Feuerwehr: Bundestagsabgeordnete besucht Näherei
Das sind keine medizinischen Produkte, aber immerhin Masken aus Baumwolle, die mit 95 Grad gewaschen werden können. Genäht wird für Pflegedienste der Caritas, für Arztpraxen, Krankenhäuser und die Feuerwehr. "Genäht wird nicht von unseren Beschäftigten, sondern von unseren hochmotivierten hauptamtlichen Mitarbeitern", sagt CBW-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Michael Doersch.
Die Beschäftigten der CBW, die physisch und psychisch kranken Menschen, die auf dem 1. Arbeitsmarkt keine Chance haben, dürfen seit dem 19. März nicht mehr in die Werkstätten kommen. "Seither sitzen unsere 1340 Beschäftigten in den Wohnheimen oder zu Hause. Ihnen fehlen nicht nur die Freunde, sondern auch der geregelte Tagesablauf, der für unserer Beschäftigten wirklich wichtig ist", erzählt Dipl.-Ing. Michael Doersch, der die Fürsorge der Regierung, die Werkstätten zu schließen, nachvollziehen kann. "Viele unserer Beschäftigten haben Vorerkrankungen und sind somit besonders von Covid-19 bedroht."
Die Fürsorgepflicht ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite müssen die Auftraggeber der CBW beliefert werden. Wenn auch einige Aufträge verschoben werden können, so sind andere Aufträge dringend nötig und können nicht später abgearbeitet werden. "Wie beispielsweise das Zusammensetzen von Pipetten oder von Herzkathetern für Babys", weiß Geschäftsführer Doersch. Diese Aufträge sind zum einen wichtig, damit die Beschäftigten, wenn sie wieder in die Werkstatt kommen, eine Arbeit haben. Zum anderen sind diese Aufträge wichtig, damit das Entgelt der Beschäftigten aus diesen Erlösen geleistet werden kann. "Ohne Beschäftigte müssen das nun unsere 258 hauptamtlichen Mitarbeiter machen", berichtet Dipl.-Ing. Michael Doersch, der als ein wichtiges Ziel auch in Corona-Zeiten festmacht: "Wir müssen unsere Kunden zufrieden stellen." Deshalb arbeiten alle mit. Mitarbeiter der Verwaltung, des Sozialen Dienstes und auch die Betriebsleiter der acht Werke machen das, was ansonsten die Beschäftigten machen. Da werden Kisten in der Schreinerei gefertigt, Tankdeckel montiert oder auch Verschlusskappen für Waschpulver sortiert. "Diplom-Ingenieure und Produktionshelfer, Facharbeiter und Heilerziehungspfleger sitzen jetzt an einem Tisch", fasst Michael Doersch zusammen.
Das hat auch Claudia Moll gesehen. Nachdem sie drei Wochen ebenso wie alle Menschen aus ihrem Alltag gerissen war, genoss es die Bundestagsabgeordnete was zu tun. "Ich liebe es, noch mal mit den Händen zu arbeiten", sagt die examinierte Altenpflegerin mit einem Lächeln und zeichnet mit einer Schablone die Stellen ein, wo Falten in die Mund- und Nasenmaske eingenäht werden. Sie kommt während der Corona-Zeit, wenn sie Zeit hat, noch öfter in die Näherei. "Wir müssen den Betrieb für die Beschäftigten aufrechterhalten", sagt Claudia Moll und sieht nur in Gesichter, die das bestätigen. Damit nach einer Lockerung der Maßnahmen auch noch Arbeit für die Beschäftigten da ist.
Quelle: Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH