Caritas-Präsidentin besucht Flutgebiete im Bistum Aachen
Caritas-Präsidentin besucht Flutgebiete im Bistum AachenAnnette Etges
Im Fluthilfezentrum Schleidener Tal in Gemünd begrüßte Ute Stolz. Vorstandssprecherin des regionlen Caritasverbandes Eifel, die Caritas-Präsidentin. Zu Beginn überreichte sie Eva Maria Welskop-Deffaa das Foto eines Sterns, den Mitarbeiter bei Aufräumarbeiten nach der Flut im Schlamm im Haus der Caritas in Schleiden gefunden hatten. Mit diesem Foto bedankte sich Ute Stolz für alle Unterstützung, die die Region bislang durch die Spendenmittel bekommen hat, die von Caritas international eingeworben wurden.
In Stolberg begrüßte Manfred Lang, Geschäftsführer des SKM Stolberg, auch im Namen der Geschäftsführerin des SkF Stolberg, Margit Schmitt, die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Erst durch die schnelle Bereitstellung von Spendenmitteln durch Caritas international hätten die Fachverbände SKM und SkF in Stolberg nach der Flutnacht im Sommer 2021 schnell helfen können, sagte Lang. Zu dem Treffen mit der Präsidentin waren auch Mitarbeiterinnen des SkF Eschweiler gekommen. Auch diese Stadt war von der Flut schwer betroffen, die Fachverbände organisieren auch dort bis heute die Fluthilfe.
Bis zum Sommer 2022 wurden von den Spendenmitteln, die der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen zur Fluthilfe zur Verfügung gestanden haben, mehr als fünf Millionen Euro an Betroffene ausgezahlt. Mehr als 4000 Haushalten in der Eifel, der Stadt und StädteRegion Aachen und in den Kreisen Düren und Heinsberg konnte bislang geholfen werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Caritas, SkF und SKM berichteten, welche Hilfen bislang geleistet wurden und welche Bedarfe jetzt und in Zukunft bestehen. Noch eineinhalb Jahre nach der Flut, berichteten die Fluthilfekoordinatoren, würden sich Opfer der Flut melden, denen nicht bekannt sei, dass sie Anspruch auf staatliche Hilfe hätten. Immer deutlicher zeichne sich ab, dass nach der Beseitigung der schlimmsten Schäden vor allem die psychosoziale Betreuung der Betroffenen immer wichtiger werde. Die Flut habe die Menschen in den von der Flut heimgesuchten Regionen stark traumatisiert. Hinzu komme, dass die staatlichen Hilfen nicht so zugig kämen, wie ursprünglich gedacht. Auch das Verfahren, diese zu beantragen, wie kompliziert, auch wenn es durch die Möglichkeit der digitalen Antragstellung als leicht und unkompliziert dargestellt werde. Die Verbände gehen davon aus, noch über Jahre in den Gebieten engagiert zu bleiben, auch in sozialräumlichen Projekten, um die Folgen der Flut so gut wie möglich abzufedern.
Eva Maria Welskop-Deffaa sagte, die Caritas sei eine lernende Organisation. Auch wenn vor der Flut bereits Erfahrungen bestanden hätten mit anderen Hochwasserkatastrophen in Bayern und in den östlichen Bundesländern, sei es nun nach der Flut im Westen Deutschlands wichtig, auch diese Erfahrungen zu sammeln und für andere Notsituationen zugänglich zu machen. Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens sagte, aus spitzenverbandlicher Sicht sei es wichtig, auf Grundlage der Erfahrungen der Freien Wohlfahrtspflege in den Flutgebieten mit der Politik ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben, um für künftige Krisen besser vorbereitet zu sein.
Eva Maria Welskop-Deffaa wurde bei ihrem Besuch begleitet von Darius Ghobad, Leiter des Referates Öffentlichkeitsarbeit bei Caritas international.