Caritas: Neue Angebote für Senioren in Holt
Einen guten Plan haben (v.r.) Dr. Christof Wellens, Sabine Ritter und Frank Polixa vom Caritasverband sowie Architekt André Grosch für das Caritaszentrum Holt entwickelt: Zusätzlich zum Altenheim und zur Kurzzeitpflege entstehen bis 2019 eine Tagespflege, zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften und 19 Seniorenwohnungen mit Betreuung.Caritasverband Region Mönchengladbach e.V.
Bis 2019 entstehen eine Tagespflege, 19 seniorengerechte Wohnungen und zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften. Außerdem werden die bestehenden drei Häuser mit insgesamt 36 Senioren-Wohnungen am Wadenpfad energetisch saniert.
Die neuen Angebote werden möglich durch Umbau und Erweiterung des jetzigen Kurzzeitpflegehauses (Hehnerholt 32) neben dem Altenheim. Im ersten Obergeschoss richtet die Caritas zwei ambulant betreute Senioren-Wohngruppen für insgesamt 19 Mieter ein. Wer hier einziehen möchte, benötigt einen Wohnberechtigungsschein.
"Viele pflegebedürftige Menschen möchten in ihrem Quartier wohnen bleiben, wo sie ihre sozialen Kontakte erhalten und neue knüpfen können. Mit unseren ambulant betreuten Wohngemeinschaften in Holt kommen wir diesem Wunsch nach", erklärt Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa. Jeder Mieter wird sein eigenes Zimmer mit Bad haben; je Wohngruppe werden eine große Wohnküche und weitere Räume gemeinsam genutzt. In den Wohngemeinschaften kümmert sich eine Präsenzkraft der Caritas um die Mieter. Die Senioren buchen individuell Pflegeleistungen vom ambulanten Pflegedienst hinzu. Eine 24-Stunden-Betreuung wird sichergestellt. "Vor allem Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz werden von dieser Kleingruppenbetreuung profitieren", sagt Polixa.
Darüber hinaus wird das Kurzzeitpflegehaus um zwei Etagen aufgestockt. Hier entstehen 19 neue Senioren-Wohnungen mit Betreuung (frei finanziert, also ohne Wohnberechtigungsschein). Die Wohnungen sind rund 56 bis 77 qm groß. Sie erhalten einen Balkon oder eine Loggia, eine Einbauküche und den Hausnotruf der Caritas. Die Mieter werden von einer Mitarbeiterin des Caritasverbandes unterstützt und verfügen über einen Gemeinschaftsraum, den sie für Veranstaltungen ebenso nutzen können wie für eine Familienfeier.
Die neue Senioren-Tagespflege wird an das Gebäude angebaut. Hier können insgesamt 16 Gäste gut betreut mit anderen den Tag verbringen. Die Einrichtung ist für ältere Menschen geeignet, die tagsüber oft allein sind oder sich einsam fühlen, an körperlichen Einschränkungen leiden oder etwa aufgrund einer demenziellen Veränderung ständig betreut werden müssen. Gleichzeitig werden die Angehörigen entlastet und erhalten wieder mehr persönlichen Freiraum.
Darüber hinaus werden die insgesamt 36 Seniorenwohnungen direkt neben der Kurzzeitpflege und dem Altenheim energetisch saniert. Die Gebäude bekommen neue Dächer und Fenster sowie eine neue Heiztechnik. Außerdem wird in jedes der drei Häuser ein Aufzug eingebaut. Diese Maßnahmen sind öffentlich gefördert.
"In Verbindung mit unserem Altenheim schaffen wir in Hehnerholt ein umfassendes Angebot für ältere Menschen, das mit seinen verschiedenen Bausteinen ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird", sagt Dr. Christof Wellens, 1. Vorsitzender des Caritasverbandes. Für die Baumaßnahme wird die Kurzzeitpflege nach den Herbstferien vorübergehend geschlossen und ausgeräumt. Die Möbel und das Inventar werden mit Unterstützung des Volksvereins eingelagert und aufgearbeitet.
"Wir werden alles daransetzen, dass die Kurzzeitpflege schon im ersten Halbjahr 2018 rechtzeitig vor der Ferienzeit wieder zur Verfügung steht", betont Frank Polixa. Sie wird dann 16 Plätze statt der bisher 34 haben. "Die Kurzzeitpflege war in den letzten Jahren immer nur teilweise ausgelastet. Als Ausgleich für die wegfallenden Plätze haben wir für unsere vier Altenheime zusammen 20 eingestreute Kurzzeitpflegeplätze beantragt", erklärt Polixa.
Die übrigen Bauteile werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2019 fertig. Sabine Ritter, Leiterin des Caritaszentrums, freut sich: "Viele Holter fragen uns schon, wann es losgeht. Die älteren Menschen aus dem Ort haben bei uns die Möglichkeit, selbstbestimmt in einem Netz zu leben - mit kurzen Wegen."
Architekt André Grosch hat den Baukörper mit unterschiedlichen Dachflächen und -arten unterteilt. "So haben wir städtebauliche Proportionen aufgenommen und erreichen, dass der Bau optisch leicht wirkt und sich gut in die Nachbarschaft einfügt. Es war spannend und auch eine Herausforderung, mit dem Bestand zu planen", erklärt Grosch.
Der Caritasverband rechnet mit Baukosten von rund acht Millionen Euro. Etwa zehn zusätzliche Arbeitsplätze werden im "neuen" Caritaszentrum entstehen.