Caritas im Kreis Düren startet Nachbarschaftsinitiative in Zeiten der Krise
Die Auswirkungen der Corona-Krise und die Maßnahmen zur Verlangsamung der Pandemie stellt die Bevölkerung in Deutschland vor gänzlich neue Herausforderungen. Wie komme ich an frische Lebensmittel, wenn ich erkrankt bin? Wie organisiere ich meinen persönlichen Alltag oder den meiner Familie neu? Und wie bekommen meine Hunde genügend Auslauf, wenn mir Quarantäne verordnet wurde?
Die Vermeidung von sozialen Kontakten stellt manche Menschen vor besondere Schwierigkeiten. Nicht nur Ältere, die zur Risikogruppe bei einer Corona-Infektion gehören, benötigen jetzt Unterstützung - sondern auch berufstätige Eltern, pflegende Angehörige oder natürlich Vorerkrankte, die sich besonders schützen müssen.
"In diesen besonderen Zeiten braucht es eine gelebte Solidarität mit genau den Menschen, die vor diesen Fragen stehen. Als Nachbarin im Haus oder Nachbar, der in der Nähe lebt, gibt es einige Unterstützungsmöglichkeiten", so Caritas-Vorstand Dirk Hucko.
Am Montag, den 23. März startete daher die neue Nachbarschaftshilfe der Caritas. "Viele im Verband haben in den letzten Tagen daran gearbeitet, damit die Initiative möglichst schnell starten kann", freut sich Dirk Hucko über das Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Internetseite wurde gebaut, eine Telefonhotline unter (02421) 481234 eingerichtet und die Mailadresse unter "nachbarschaftshilfe@caritas-dn.de" aktiviert.
"Die Corona-Hilfe will im Grunde das Gleiche wie die Einzelinitiativen oder auch die Challenges in den Sozialen Netzwerken. Nur vielleicht können wir das mit unseren aktuell frei gewordenen Ressourcen etwas konzertierter machen und so diese tollen Initiativen sinnvoll ergänzen", so Hucko.
Außerhalb des World Wide Webs, des eigenen Wohnhauses oder der direkten Nachbarschaft braucht es eine andere Vernetzung. Einige "Challenges" gehen zwar schon auf Facebook oder Instagram "viral", die Caritas will und kann auch konkret vor Ort im Kreis Düren die Bedarfe und Ressourcen mit ihrer Erfahrung in der Gemeindesozialarbeit koordinieren.
Das Team hilft dabei freiwillige Helfer und Hilfebedürftige zusammen zu bringen, da sich dies nicht automatisch vor Ort ergibt. Dazu müssen auch lokale Netzwerke ergänzend zum Internet genutzt werden, da man Teile der Zielgruppen eben nicht über das Internet erreicht.
Neben den praktischen Alltagshilfen, wie diverse Besorgungen zu machen, ist eine gute Möglichkeit für ältere Ehrenamtliche beispielsweise eine Art "telefonischer Besuchsdienst", um mit anderen älteren Menschen, die derzeit vorsorglich alleine zu Hause bleiben, per Telefon regelmäßig Kontakt zu halten.
"Vielleicht entsteht aus dieser Initiative auch ein ehrenamtliches Netzwerk für die Zeit nach Corona. Es wäre doch ein schöner Gedanke, wenn wir dadurch wieder mehr zusammenrückten", hofft der Caritasvorstand.
In jeder Krise verbirgt sich auch ein Chance.
#guteNachbarn