Caritas 2020: Sozialwirtschaft soll Selbsterfahrungen mit Digitalisierung machen
Im Zusammenhang mit dem Dialog Caritas 2020 widmete sich der Caritasverband für das Bistum Aachen am 12. Juni 2019 dem Thema Digitalisierung. Dr. Raimund Schmolze-Krahn, Berater für Digitalisierung in Non-Profit-Organisationen, war Hauptreferent des Abends.DiCV Aachen
Schmolze-Krahn, Berater für Digitalisierung in Non-Profit-Organisationen bei der Kopf-Consulting GmbH, war Hauptreferent der Veranstaltung, die der Diözesancaritasverband als zusätzliche Wegmarke in die Veranstaltungsreihe zum Zukunftsdialog "Caritas 2020" im Bistum Aachen eingebaut hatte. Diözesancaritasdirektor Burkard Schröders spannte bei seiner Begrüßung im Tuchwerk den Bogen zur Auftaktveranstaltung des Zukunftsdialogs Caritas 2020 im Bistum Aachen vor zwei Jahren im Energeticon in Aachen. "Eine der damaligen Fragen lautete, ob wir der Zukunft - und bereits damals hatte die Digitalisierung eine herausgehobene Rolle in unserer Thematisierung von Zukunft - eher gelassen oder beunruhigt entgegenblicken können. Und schon damals wurde klar, dass dies in erheblichem Maße auch davon abhängt, wie wir uns als Verband auf diese Zukunft einstellen", sagte Schröders.
Im Zusammenhang mit dem Dialog Caritas 2020 widmete sich der Caritasverband für das Bistum Aachen am 12. Juni 2019 dem Thema Digitalisierung. Anna Kohlwey, Fachreferentin für Theologie beim DiCV Aachen, war eine der Referenten des Abends.DiCV Aachen
Digitalisierung ist "Zeichen der Zeit"
Anna Kohlwey, Fachreferentin für theologische Grundsatzfragen in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes für das Bistum Aachen, sagte zur Einführung in das Thema, dass Kirche zum Aufbruch berufen sei. Unter diesem Vorzeichen müsse sie auch den digitalen Fortschritt betrachten. Die Digitalisierung sei aus Sicht der Kirche ein "Zeichen der Zeit", auf das die Kirche mit ihren Mitteln antworten müsse. Es gehe die dem Thema nicht darum, dem Zeitgeist nachzulaufen sondern aus Sicht der Kirche eine Orientierung anzubieten, der Menschen den Umgang mit der Digitalisierung erleichtere.
Dynamik der Digitalisierung
Raimund Schmolze-Krahn griff in seinem Referat den Begriff vom "Zeichen der Zeit" auf. Kirche müsse helfen, dieses Zeichen zu deuten. Die Digitalisierung habe eine solche Dynamik entwickelt, die alle 18 bis 24 Monate zu einer Verdoppelung der Leistungsfähigkeit digitaler Systeme führe. Einer solchen Geschwindigkeit sei die Gesellschaft nicht gewachsen. Die Auswirkungen der Digitalisierung seien offensichtlich, jedoch fehle die Diskussion und die Willensbildung zum Gebrauch digitaler Technologien.
VR-Brillen und Apps ausprobieren
Schmolze-Krahn appellierte an die Sozialwirtschaft, in der eigenen digitalen Infrastruktur ihre Hausaufgaben zu machen. Der Digitalisierung dürfe sie sich nicht verwehren, weil sie sonst Gefahr laufe, ihre eigene Position in der Mitte der Gesellschaft nicht verlieren. Ihre längst digitalisierten Klienten dürfe die Sozialwirtschaft in der Digitalisierung nicht alleine lassen, sondern müsse mit ihnen auf Augenhöhe interagieren, das bedeute auch, sich für die digitale Teilhabe ihrer Klienten einsetzen. In diesem Zusammenhang müsse sie auch über erwünschte und unerwünschte Auswirkungen der Digitalisierung diskutieren. Schmolze-Krahn appellierte an seine Zuhörer - unter Ihnen Vorstände und Geschäftsführer von Verbände, Fachverbänden, Diensten und Einrichtungen der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen, selbst Erfahrungen mit dem Digitalen zu machen. Er empfahl, VR Brillen ebenso auszuprobieren wie Computer Spiele und aktuelle Apps. Nur so könnten in der sozialen Arbeit Tätige zu einem informierten Begleiter für Menschen werden.
Spielszenen vom Theater K
Umrahmt wurde diese wie auch die anderen Veranstaltungen des Zukunftsdialogs von Spielszenen des Theaters K. Denn das Tuchwerk Aachen ist die Spielstätte des Ensembles. Es zeigte das Theaterstück "Utopia Machina XXL", das Mona Kreutzer im vergangenen Jahr inszenierte. Es entführte die Zuschauer in die Welt der Maschine "M" und ihre an Technik glaubende Gesellschaft. Die Spielstätte, eine ehemalige Textilfabrik, symbolisiert die industrielle Transformation als Vorstufe einer begonnenen digitalen Transformation.
Interessierte finden nachfolgend die Präsentationen zu den Vorträgen von Anna Kohlwey und Raimund Schmolze-Krahn.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen e.V.