Bundeskanzlerin wirft einen Blick auf die Intensivstation des Jülicher Krankenhauses
Dort wurde die Bundeskanzlerin freundlich begrüßt von Konrad Kalb, Patient der Intensivstation, Dr. med. Rudolf Jegen, Chefarzt der Anästhesie im St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich und Frau Dr. Alexa Nowke aus der Uniklinik Aachen. Während der Live-Schaltung aus Ludwigshafen stand Klinikdirektor Prof. Gernot Marx von der Uniklinik Aachen neben Angela Merkel und Gesundheitsminister Hermann Gröhe und beschrieb den Nutzen, den die Telemedizin in der Intensivmedizin bringt. Zum Beispiel werden neben Bild und Ton auch unzählige Patientendaten verschlüsselt übertragen, die auf beiden Seiten für die Diagnose und Behandlung einsehbar sind, aber darüber hinaus auch ausgewertet und für die Verbesserung zukünftiger Behandlungen verwertbar gemacht werden können. Laut Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin in Aachen, kann das System der Telemedizin Leben retten. Es kann die Blutvergiftungsrate um mehr als 25 Prozent reduzieren. Bei der Datenleitung von Jülich nach Ludwigshafen wurden zu Anschauungszwecken neben den Livebildern ebenso Patientendaten übertragen, so wie es im Echtbetrieb auch der Fall ist. So können medizinische Fachleute aus der Ferne Diagnosen als Grundlage zur weiteren Behandlung und Unterstützung der Ärzte vor Ort beim Patienten geben.
Chefarzt Dr. med. Rudolf Jegen informierte die Kanzlerin über den Patienten und veranschaulichte die Veränderung der Patientendaten in Echtzeit.Mit einem freundlichem Gruß und dem Wunsch nach einer schnellen Genesung verabschiedete sich die Kanzlerin von dem Patienten Konrad Kalb, dem betreuenden Chefarzt Dr. Jegen und Dr. Nowke.
Hintergrund: Das St. Elisabeth-Krankenhaus war Partner des Projekts TIM: telemedizinische Versorgung in der Intensivmedizin, das seit 2014 auf drei Jahre angelegt war. Ziel des Projektes: eine innovative telemedizinische Plattform zu entwickeln. Die Erkenntnisse daraus sollen dazu führen, die intensivmedizinische Versorgung von Patienten in ländlichen Einrichtungen durch Telemedizin zu verbessern. Es lieferte damit Vorarbeiten zu TELnet@NRW, ein telemedizinisches, intersektorales Netzwerk, dessen Projektpartner das Jülicher Krankenhaus ebenfalls ist. Durch regelmäßige Televisiten, eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit und Fortbildungen erhalten die teilnehmenden Krankenhäuser und Praxisnetze Expertenwissen von zwei Universitätskliniken. Behandlungsqualität und Effizienz der Versorgung sollen so messbar steigen.