Hilfe für sterbenden Menschen
DiCV Aachen
Die meisten schwerkranken und sterbenden Menschen wünschen sich, ihre letzten Tage und Stunden in ihrem gewohnten Lebensumfeld und möglichst frei von Schmerzen verbringen zu können. In der Region Mönchengladbach tragen mehrere haupt- und ehrenamtliche Dienste dazu bei, dass sie diesen Wunsch verwirklichen können. Das Angebot ist in den letzten Jahren stark ausgebaut worden.
Um betroffene Menschen und deren Angehörige bestmöglich und ganzheitlich unterstützen zu können, haben sich Ärzte, Krankenhäuser, Hospize und Pflegedienste bereits vor einigen Jahren im PalliativNetz Mönchengladbach zusammengeschlossen. Um die ambulante pflegerische Versorgung der Patienten kümmern sich der Caritasverband Region Mönchengladbach, das Deutsche Rote Kreuz und der Pflegedienst Quack. Alle drei Pflegedienste bieten nicht nur die palliative Pflege durch speziell ausgebildete Fachkräfte an, sondern auch Beistand durch ehrenamtlich engagierte Begleiterinnen und Begleiter (beim Pflegedienst Quack in Zusammenarbeit mit dem Verein Wegbegleiter e.V.).
"Die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein offenes Ohr für schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige, sie spenden Trost, schenken Zeit und entlasten die Familien", erläutert Nicole Gatzweiler, die den ehrenamtlichen Palliativdienst des Caritasverbandes koordiniert. Das konkrete Angebot richtet sich immer nach den Bedürfnissen des betreuten Menschen und seiner Angehörigen. "Das kann ein Gespräch, ein gemeinsames Spiel, Vorlesen oder auch ein Spaziergang mit dem Hund sein - es ist vieles möglich, was die Lebensqualität in der Zeit der Krankheit verbessert", sagt Daniela Knothe, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes Wegbegleiter e.V. Was viele Betroffene nicht wissen: Die Hospizmitarbeiter können eine Familie auch unabhängig von einem hauptamtlichen Pflegedienst betreuen. Beispielsweise wurden beim DRK im vergangenen Jahr gut 40 Patienten durch den ambulanten Palliativdienst versorgt, jedoch rund 160 Menschen ehrenamtlich begleitet. Die ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter unterstützen auch Menschen, die im Altenheim leben oder im Krankenhaus behandelt werden.
Zurzeit engagieren sich beim Caritasverband, DRK und beim ambulanten Hospizdienst Wegbegleiter rund 120 Frauen und Männer für diese wichtige Aufgabe. "Die Nachfrage durch schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen im Raum Mönchengladbach steigt", berichtet Conny Wolff, Koordinatorin der ambulanten Palliativ- und Hospizversorgung beim DRK. Sie weist darauf hin, dass die ehrenamtlichen Einsätze für die Familien kostenfrei sind. Das gilt auch für die Unterstützung der Angehörigen in Gesprächskreisen, in einem Trauercafé, bei Trauerspaziergängen oder in einer Kindertrauergruppe.
Alle drei Dienste kümmern sich seit Jahren auch um die Ausbildung der ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter. Wer sich für diese Tätigkeit interessiert, wird mit einer rund hundert Stunden umfassenden Qualifizierung auf seine Einsätze vorbereitet. Die Teilnehmer lernen beispielsweise, wie sie Gespräche in Konflikt- und Krisensituationen führen können, und setzen sich mit Tod und Trauer auseinander. Die nächsten Kurse beginnen im Januar (Caritasverband und Wegbegleiter) bzw. im März (DRK).
Ebenfalls im kommenden Jahr will das PalliativNetz Mönchengladbach die Bürgerinnen und Bürger verstärkt über die verschiedenen haupt- und ehrenamtlichen Angebote für schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren Familien informieren. Das Netzwerk wird koordiniert von Dr. Swen-Holger Quasdorf und Dr. Christiane Gansz. Geplant ist beispielsweise eine Aktionswoche zum Welt-Hospiztag im Oktober mit Info-Ständen und Film-Vorführungen mit anschließender Gesprächsrunde. "Unser Anliegen ist neben der konkreten Hilfe für Betroffene, dass Sterben wieder als Teil des Lebens akzeptiert und gemeinsam getragen wird", sagen Conny Wolff, Nicole Gatzweiler und Daniela Knothe.
Kontakt:
Nicole Gatzweiler, Tel. 02161-81020, www.caritas-mg.de; Conny Wolff, Tel. 02161-46862164, www.drk-mg.de; Daniela Knothe, Tel. 0157-56235980, www.wegbegleiter-mg.de. Informationen über das PalliativNetz Mönchengladbach gibt es im Internet unter www.palliativnetz-mg.de.