Für sterbende Menschen da sein
RCV Mönchengladbach
"Weil es Sie gibt, sind sterbende Menschen nicht allein", sagte Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa den zehn Frauen und Männern, die jetzt einen zehnmonatigen Qualifizierungskurs als ehrenamtliche Palliativhelfer abgeschlossen haben. Künftig begleiten sie Schwerstkranke in der letzten Lebensphase sowie deren Angehörige.
Ihre Zertifikate erhielten die ehrenamtlich Engagierten des Caritasverbandes Region Mönchengladbach während einer Feierstunde. Zuvor hatten sie mit dem 2. Vorsitzenden des Caritasverbandes, Christoph Habrich, einen Wortgottesdienst gefeiert. Die ehrenamtlichen Palliativhelfer stehen sterbenden Menschen bei, haben ein offenes Ohr für deren Ängste, spenden Trost, unternehmen Spaziergänge mit ihnen oder kaufen für sie ein. Mit ihrem Engagement ergänzen sie den hauptamtlichen Caritas-Palliativpflegedienst, der sich um die pflegerische Versorgung der Kranken kümmert.
Wie wertvoll diese Arbeit ist, hat Ute Schnödewind selbst erfahren, als ihr Mann vor zwei Jahren unheilbar erkrankte. Sie pflegte ihn zu Hause, unterstützt von der Caritas. "Ich habe gesehen, wie positiv er auf die Besuche der ehrenamtlichen Begleiter reagierte, und auch ich konnte in diesen Stunden einmal Luft holen", berichtet die 54-Jährige. Im vergangenen Jahr verstarb ihr Mann. Nun will die Mönchengladbacherin anderen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind. "Ich möchte für diese Menschen da sein, ihnen zuhören und sie begleiten", sagt Ute Schnödewind. In der rund 100 Stunden umfassenden Schulung haben sie und die übrigen neun Absolventen gelernt, wie sie Krisen- und Konfliktgespräche führen können, und sich mit dem Thema Tod und Trauer auseinander gesetzt. Erste praktische Erfahrungen sowie eine Auffrischung in Erster Hilfe gehörten ebenfalls zu den Kursinhalten.
"Bei Ihrem Engagement geht es um die Menschen, es geht um ganz viel Nächstenliebe und ein großes Herz", sagte Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa. Die ehrenamtlichen Palliativhelfer könnten nun für Sterbende und deren Angehörige eine wichtige Stütze sein. "Der von Ihnen betreute Mensch wird spüren, wenn Sie sich freundschaftlich und wertschätzend auf ihn einlassen", so Polixa. Dieser Aufgabe widmen sich beim Caritasverband inzwischen insgesamt rund 30 Frauen und Männer fast aller Altersstufen. Alle wurden mit der umfangreichen Qualifizierung auf ihre Einsätze vorbereitet.
Einen weiteren Kurs plant der Caritasverband ab Spätsommer. Wer sich dafür interessiert, setzt sich mit Nicole Gatzweiler oder Irmtrud Buffen unter Tel. 02161 8102-0 oder per Mail an gatzweiler@caritas-mg.de in Verbindung. Informationen gibt es auch im Internet unter www.caritas-mg.de.