Führungskräfte beeinflussen Wohlbefinden von Mitarbeitern
RCV Mönchengladbach
"Gesundheit ist eine Führungsaufgabe", sagt Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Region Mönchengladbach. Deshalb lud er die leitenden Mitarbeiter der Caritas jetzt zu einem Workshop unter dem Thema "Gesundheit und Führung" ein.
Wie wichtige gerade Führungskräfte für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter sind, verdeutlichte Dr. Hans-Jürgen Knorn von der Universität Duisburg Essen während der Veranstaltung, die der Caritasverband in Kooperation mit der Barmer GEK durchführte. Zwar schätzten viele Vorgesetzte ihren Einfluss auf das Wohlbefinden der Beschäftigten als gering ein. "Aus der Perspektive der Mitarbeiter bestimmt jedoch vor allem das Verhalten der Führungskraft das Wohlbefinden, die Motivation und die Fehlrate", sagte der Referent.
Besonders belastend seien Konflikte am Arbeitsplatz, insbesondere mit Vorgesetzten. "Je autoritärer das Führungsverhalten ist, umso häufiger treten gesundheitliche Beschwerden auf", betonte Dr. Knorn. Wer hingegen mitarbeiterorientiert geführt werde, erlebe weniger Kontrolle und Überlastung, so der Psychologe. Interessant: Bei den Führungskräften selbst treten gesundheitliche Beschwerden in geringerem Umfang als bei den Mitarbeitern auf.
Wichtig sei es, dass die Vorgesetzten ihren Teammitgliedern einen Handlungsspielraum und Rückmeldungen geben. Auch die Vielseitigkeit, Sinnhaftigkeit und Ganzheitlichkeit einer Beschäftigung trügen positiv zur Motivation der Beschäftigten bei. Zeitdruck und geringe Handlungsspielräume förderten dagegen die psychische Ermüdung. Sie könne sich beispielsweise im Dienst nach Vorschrift und Vergessen von wichtigen Informationen bis hin zum Burnout äußern. "Psychische Ermüdung kann nur durch Erholung ausgeglichen werden", betonte Dr. Knorn. Zur Vorbeugung empfahl er regelmäßige kurze Pausen. Außerdem sollten die Intensität und Dauer der Belastung verringert werden.
In einem weiteren Arbeitsschritt beschäftigten sich die Führungskräfte des Caritasverbandes damit, wie sie zum Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter beitragen können. Sie nannten beispielsweise das "Prinzip des Forderns und Förderns" sowie Wertschätzung und Respekt gegenüber den Mitarbeitern. Es sei wichtig, die Beschäftigten mit geeigneten, klar umrissenen Aufgaben zu betrauen und ihnen die notwendige Unterstützung zu geben.
Bereits seit längerer Zeit fördert der Caritasverband Region Mönchengladbach die Gesundheit seiner rund 640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum wiederholten Mal bietet er seinen Beschäftigten in diesen Wochen ein Projekt zum gesundheitsorientierten Laufen an. Im Winter hatten die Mitarbeiter Gelegenheit, an einem regelmäßigen Training zur Rumpfstabilität und Beweglichkeit teilzunehmen, darüber hinaus gibt es Angebote zur Vorbeugung gegen Rückenbeschwerden. "Es ist gut, dass wir uns nun auch intensiv mit den psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz und den Prinzipien des gesunden Führens beschäftigen. Wir werden das Thema weiter verfolgen", betont Geschäftsführer Frank Polixa.