Dualer Modellstudiengang Pflege hat erste Absolventen
Prorektor Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels leitet den Studiengang und war maßgeblich an dessen Konzeption beteiligt.RCV Krefeld
Die Absolventinnen und Absolventen, von denen einige auch am Hochschulstandort in Aachen studiert haben, gehören damit zu den Pflege-Pionieren in Deutschland: Sie sind die ersten Pflegefachkräfte, die parallel zu ihrer Pflegeausbildung auch einen akademischen Abschluss in ihrem Fach erworben haben. "Ich freue mich, dass wir zu den ersten Hochschulen gehören, die daran beteiligt sind, eine grundständige Ausbildung in ein Studienprogramm zu überführen", sagt Prorektor Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels, der den Studiengang leitet und maßgeblich an der Konzeption beteiligt war.
Das Studium soll ein differenziertes Wissen in der Pflege vermitteln, das auf aktuellen Forschungserkenntnissen basiert. Es soll zum eigenverantwortlichen Handeln befähigen und den Pflegenden ermöglichen, organisationale Zusammenhänge zu erkennen und therapeutisch-pflegerische Leistungen besser zu koordinieren. Absolventin Sandra Münzberg erzählt, dass sie vorher schon als Pflegehelferin gearbeitet hat: "Ich muss zugeben, dass ich da eher so leise vor mich hin gearbeitet und mein Handeln wenig reflektiert habe", sagt die 35-Jährige. "Das Studium hat mich wachgerüttelt. Jedes Modul, das im Studium angeboten wird, macht Sinn und ich greife ständig auf die Inhalte zurück, setze sie neu zusammen oder erweitere sie. Besonders gegen Ende des Studiums ist der Wissenszuwachs enorm."
Das erste Jahr verbringen die Schülerinnen und Schüler zur Ausbildung an einer der 20 kooperierenden Pflegebildungseinrichtung, daran schließen sich dann drei Jahre Studium an, wobei die ersten beiden Jahre als duale Ausbildung erfolgen und das letzte Jahr ausschließlich an der Hochschule.
Im pflegewissenschaftlichen Teil ihres Studiums, das am Fachbereich Gesundheitswesen in Köln erfolgt, lernen die Studierenden zum Beispiel, sich mit theoretischen Grundlagen der Pflege auseinandersetzen oder ihr berufliches Handeln kritisch zu reflektieren. Die bezugswissenschaftlichen Inhalte, beispielsweise Kenntnisse in Recht, Sozialpolitik oder Psychologie, werden wohnortsnah im jeweiligen Fachbereich Sozialwesen gelehrt, das heißt in Aachen, Köln, Münster und Paderborn.
"Mit der Akademisierung der Pflege haben wir Neuland betreten", sagt Prorektor Professor Dr. Wolfang M. Heffels. "Den Pflegenden eröffnen sich durch das Studium ganz andere Karrieremöglichkeiten und sie haben im Studium die Chance, sich persönlich weiterentwickeln. Die Pflegeeinrichtungen gewinnen kompetente Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass in ihren Häusern evidenzbasierte Pflege stattfindet", beschreibt der Studiengangsleiter die Vorteile des Studiums. "Die Studierenden lernen nicht nur Theorien kennen, die gerade populär sind, sondern sie lernen, sich Inhalte selbst zu erschließen. Sie lernen, als gleichberechtigte Partner in einem therapeutischen Team zu handeln und Verantwortung zu tragen. Sie sind nicht nur Ausführende, sondern können begründete Entscheidungen treffen."
Quelle: DiCV Aachen