Caritas pflegt täglich 200 Menschen
DiCV Aachen
"Wir helfen, pflegen und beraten" - seit 35 Jahren arbeitet die Caritas-Pflegestation Kempen nach diesem Motto, das sich auf den weißen Dienstautos mit dem leuchtend roten Caritas-Logo findet. Täglich versorgen die Fachkräfte der Caritas rund 200 Kempener und Grefrather in deren häuslicher Umgebung.
"Seit dreieinhalb Jahrzehnten tragen wir mit unserer Arbeit dazu bei, dass pflegebedürftige Menschen in Kempen in Grefrath so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben können", sagt Ulrike Klar, die Leiterin der Caritas-Pflegestation. Insgesamt 726 Frauen und Männer aller Altersstufen wurden im vergangenen Jahr von dem Team versorgt. Kinder und Jugendliche gehören ebenso zu den Patienten wie Senioren in der letzten Lebensphase. Fast drei Viertel der Kunden sind über 70 Jahre alt. 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Station beschäftigt.
Mit einer Hand voll Beschäftigten startete die Caritas-Pflegestation bei ihrer Eröffnung im Jahr 1979. Der Caritasverband baute damals ein flächendeckendes Netz von ambulanten Pflegediensten auf. Es löste das System der Gemeindeschwestern in den Pfarrgemeinden ab. Von 1978 bis 1980 entstanden fünf Caritas-Pflegestationen im Kreis Viersen. Bis 1992 betreute die Kempener Einrichtung auch die Patienten in Tönisvorst, bevor der Caritasverband dort einen eigenen Dienst gründete.
Von der Wohlfahrt zur Dienstleistung - so könnte man die Entwicklung auch der Kempener Caritas-Pflegestation beschreiben. Während die ambulante Alten- und Krankenpflege in den ersten Jahren ein Dienst der Kirche war, übernahmen später die Krankenkassen und dann auch die Pflegeversicherung wesentliche Teile der Finanzierung. Auf den gleichzeitig entstehenden Wettbewerb auf dem "Pflegemarkt" hat der Caritasverband mit kundenorientierten Angeboten reagiert, um die alten und kranken Menschen bestmöglich zu betreuen sowie ihre Angehörigen zu entlasten: Die Caritas-Pflegestation Kempen ist 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr erreichbar. Zudem hat der Caritasverband ein dichtes Netz von unterschiedlichen Diensten geknüpft, die vom Hausnotruf-System bis zur Tagespflege reichen.
Seit 1999 führt Urike Klar die Caritas-Pflegestation. Sie ist erst die zweite Leiterin, nachdem zuvor Ruth Kleppe 20 Jahre lang diese Position inne hatte. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören ebenfalls bereits seit vielen Jahren zum Team. "Diese personelle Beständigkeit hat sicher zum andauernden Erfolg der Station beigetragen", sagt Beate Caelers, die zuständige Bereichsleiterin beim Caritasverband. Ein weiterer Faktor sei das zertifizierte und gelebte Qualitätsmanagement-System nach der internationalen ISO-Norm 9001:2008, das eine hochwertige Pflege sicherstelle. Erst vor wenigen Wochen erhielt die Caritas-Pflegestation bei der turnusmäßigen Überprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung die Note 1,1. Die Kunden gaben ihr bei einer Befragung die Höchstnote 1,0.
Durch den Fachkräftemangel in der Pflege sei es schwieriger geworden, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, berichtet Ulrike Klar. Deshalb bildet die Caritas-Pflegestation seit Jahren selbst aus. Derzeit erlernen hier zwei junge Frauen den Beruf der Altenpflegerin. Der zeitliche Druck auf die Beschäftigten habe zugenommen, seit die Kassen die Einsätze nach einem Leistungskatalog pauschal - unabhängig vom tatsächlichen Zeitaufwand - vergüten. "Dennoch haben wir immer auch ein offenes Ohr für die Sorgen unserer Patienten, das gehört zu unserem Verständnis von häuslicher Pflege einfach dazu", sagt Ulrike Klar.