Caritas Düren-Jülich beglückwünscht Pflegekräfte zur erfolgreichen Weiterbildung in der Palliativpflege
"Vor zirka einem Jahr hat sich eine Gruppe von Pflegekräften auf den Weg gemacht, um sich gemeinsam fortzubilden. Das Thema palliative Versorgung von Patienten und Bewohnern war und ist unseren Mitarbeitern ein wichtiges Bedürfnis" berichtet Fachbereichsleiter Elmar Jendrzey eingangs seiner Ansprache zum Kursabschluss am 17. Januar. Mit 18 examinierten Pflegekräften der Caritas startete im Februar 2019 die Weiterbildung "Palliative Care".
Die 17 Absolventen am Vormittag in Nideggen bei der Vorbereitung der Abschlussveranstaltung.Elmar Jendrzey
An dem zirka einjährigen Kurs nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Pflegestationen und den Alten- und Pflegezentren des Caritasverbandes teil. Mit der Gewissheit, dass dieses Jahr nicht einfach werden würde, startete man in den schönen Räumlichkeiten der Pfarre St. Johann Baptist in Nideggen, nahe der Burg.
160 Unterrichtsstunden
Die Weiterbildung umfasste insgesamt 160 Unterrichtsstunden, die in vier Kursabschnitten durchgeführt wurden. Jeweils viermal eine Woche intensives Lernen, und nicht zuletzt die Auseinandersetzung mit sich selbst, standen auf dem Programm. "Ich habe das Glück gehabt, am Rande miterleben zu dürfen, dass es eine ganz besondere Arbeitsatmosphäre in der Gruppe gegeben hat. Wie sich Menschen entwickeln und bereit sind, sich auf die Themen Tod und Sterben einzulassen, selbst wenn das teilweise mit Tränen verbunden war", berichtete Jendrzey. Er lobte das Engagement der Mitarbeiter, die sich der Versorgung von Patienten annehmen wollen, die eine Stütze auf dem Weg des Abschiednehmens brauchen.
Caritas-Vorstand Marcus Mauel konnte nun am Freitag 17 stolzen Absolventinnen und Absolventen ihre Zertifikate im Rahmen einer Feierstunde im Altenheim St. Teresa in Düren überreichen. Sie entsprechen unter anderem den Qualitätsanforderungen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes. Eine solche Fortbildung als hausinterne Schulung für die Mitarbeiter der stationären und ambulanten Pflege zu organisieren war neu und stellte gewisse Ansprüche an das Team. Silke Schmitz war seitens des Qualitätsmanagements für die Koordination des Kurses verantwortlich. Diakon Winfried Zeller übernahm einen wesentlichen Beitrag in der Seelsorge der Teilnehmer - auch zukünftig wird er seine Kollegen dahingehend unterstützen.
"Viel ist auch Kursleiterin Monika Podbiel zu verdanken", so Jendrzey. "Sie hat diesen Kurs gelebt, die Kursteilnehmer begeistert und für die palliative Pflege vorbereitet. Großartige Referenten aus NRW konnten durch ihren Einsatz für unsere Fortbildung gewonnen werden."
Tod und Sterben nicht tabuisieren
Vorstand Marcus Mauel ließ es sich dabei nicht nehmen, das besondere Engagement aller Teilnehmer in der kleinen Feierstunde wertzuschätzen und ermutigte sie für die bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen: "Palliativpflege bedeutet natürlich auch mutig sein und sich persönlich in besonderer Weise in das Spannungsfeld zwischen Leben und Tod hinein zugegeben. Ich bin tief davon überzeugt, dass sich dieses mutig sein und die damit verbundene Anstrengung lohnt. Der Palliativgedanke und das Tätigsein, sind nicht nur aktive Nächstenliebe, sondern ein unverzichtbarer Teil eines barmherzigen, sozialen und menschlichen Miteinanders in unserer Gesellschaft. Auch unser eigenes Leben wird an Tiefe, Bewusstheit und Qualität gewinnen, wenn wir Tod und Sterben nicht tabuisieren."
Besonders unterstrich er die Bedeutung für den Caritasverband als Arbeitgeber und Träger zahlreicher Pflegeeinrichtungen. "Mit Ihrer Qualifikation heben und erweitern Sie unseren ethischen Anspruch und die fachlichen Möglichkeiten unseres Verbandes in der täglichen Sorge für Menschen in Not" lobte Mauel.
In einer Präsentation berichteten die Kursteilnehmer zuvor was sie gelernt haben, was sie mitnehmen und für was sie sich in den Diensten und Einrichtungen des Caritasverbandes stark machen wollen. Danach waren alle Gäste zunächst eingeladen, den mit den Kursteilnehmern selbst gestalteten Gottesdienst "Licht ins Dunkel bringen" mit Diakon Zeller zu feiern. Die abschließende Verleihung der Zertifikate wurde musikalisch durch das Duo Avilés begleitet.
Informationen über "Palliative Care"
"Palliative Care" ist ein ganzheitliches Betreuungskonzept für Personen im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung. Zentrales Element bildet dabei die Pflegeprozessgestaltung mit den individuellen
- physischen,
- psychischen,
- sozialen und
- spirituellen
Bedürfnissen der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen. Ziel von Palliative Care ist die Verbesserung und Erhaltung der Lebensqualität des schwerkranken und sterbenden Menschen und seiner Angehörigen.
Ziel des Kurses für die Pflegekräfte ist die Vermittlung von Grundhaltungen und vielfältigem Fachwissen (Palliativpflege, Palliativmedizin, psycho-soziale, kulturelle, spirituelle, ethische, rechtliche und organisatorische Aspekte) und die Erarbeitung neuer Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen.