Caritas: Digitale Verordnung der häuslichen Pflege bringt mehr Personal in die Pflege
Der Fachreferent für ambulante Pflege beim Caritasverband für das Bistum Aachen verweist auf die aktuelle Jahreskampagne der Caritas "Sozial braucht Digital". Die Möglichkeit der E-Verordnung für die häusliche Krankenpflege sei ein gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung die Sozialwirtschaft entlasten könne, zugleich aber auch ein Mehrwehrt für die Gesellschaft entstehe, vor allem für die Pflegebedürftigen. "Die Wege, die Versicherte zwischen Arztpraxis, Pflegedienst und Kasse innerhalb der Einreichungsfrist von drei Tagen zu bewältigen haben, sind umständlich. Verordnungen der Ärzte müssen von den Kassen genehmigt werden und zu den Pflegediensten gelangen", sagt Reitz. Würde die E-Verordnung auch für die häusliche Krankenpflege umgesetzt, wäre das mit ein paar Klicks erledigt. Rückfragen der Kassen erhielten die Pflegedienste zu jeder dritten Verordnung. Auf digitalem Wege könnten diese direkt beantwortet und die Entscheidung beschleunigt werden", so Reitz weiter.
Kabinettsentwurf verabschiedet
Die Bundesregierung hatte Anfang Juli den Kabinettsentwurf des "Digitale Versorgung - Gesetzes" (DVG) verabschiedet. Nach der Sommerpause berät der Bundestag darüber. Der VKAD sieht jedoch die häusliche Krankenpflege bei der Digitalisierung nicht ausreichend berücksichtigt. Zum Nachteil der Pflegebedürftigen, wie Stephan Reitz unter Berufung auf den VKAD meint. "Der Verband hat errechnet: Mindestens 18.000 Hilfesuchende, die Maßnahmen der häuslichen Krankenpflege benötigen, könnten durch die E-Verordnung mehr versorgt werden. Für das Personal würde das bedeuten: Bundesweit stünden 1200 Pflegefachkräfte mehr für die Pflege im häuslichen Bereich zur Verfügung, die heute in der Bürokratie der Verordnungen gefangen sind." Auch die Krankenhäuser machen Druck. Die Nachversorgung durch ambulante Pflegedienste ist immer schwieriger zu organisieren. Viele Pflegedienste führen Wartelisten. Teilweise müssen Anfragen Hilfesuchender abgelehnt werden.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aaachen