Caritas macht sich stark für soziales NRW
25.000 Mitarbeitende der Freien Wohlfahrtspflege NRW demonstrierten vor dem Landtag in Düsseldorf für ein soziales NRW. MIt dabei waren auch Vertreter der Caritas in NRW.Grätz
Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens, der in der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG) Vorsitzender des Arbeitsausschusses Tageseinrichtungen für Kinder ist und dieses Arbeitsfeld auch innerhalb der Caritas in NRW vertritt, hatte die verbandliche Caritas zur Teilnahme an der Kundgebung aufgefordert. "Dass sie um 11.55 Uhr begann, also um Fünf vor Zwölf, war ein starkes Signal, wie es um viele Angebote der Freien Wohlfahrtspflege für die Menschen bestellt ist", sagte Jentgens im Anschluss an die Kundgebung.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kindertagesstätten, von Fachverbänden, die in der Jugendhilfe tätig sind, von Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenhilfe, von Betreuungsvereinen aus dem Bistum Aachen und der Geschäftsstelle des Diözesancaritasverbandes waren der Einladung gefolgt. Auf Schildern zeigten sie das Logo der Kundgebung, den Slogan der Kundgebung "NRW bleib sozial!" vor den Farben schwarz und grün, den Farben der derzeit in Düsseldorf regierenden Koalition aus CDU und Bündnis 90 / Die Grünen. Darunter waren die Logos des Caritasverbandes für das Bistum Aachen und der Caritas in NRW zu sehen. "Wir treten an für die soziale Infrastruktur in NRW. Ob Kindertagesstätten, Offene Ganztagsschule, Pflege, Betreuungsvereine oder Eingliederungshilfe, sie alle zahlen gerechte Löhne. Und das ist auch gut so. Aber die Refinanzierung muss stimmen, damit die soziale Infrastruktur hält und nicht die abgehängt werden, die am wenigsten Einfluss haben", sagte Jentgens.
Christian Woltering, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW, begründete vor den 25.000 Teilnehmenden der Kundgebung, warum sie vor den Landtag gekommen seien: "Wir haben besseres zu tun, als zu demonstrieren - aber was sollen wir tun? Unzählige Briefe, Gespräche vor und hinter den Kulissen, doch all unsere Hilferufe verhallen. Es ist Zeit, der Politik klar zu machen: Das schleichende Sterben der sozialen Infrastruktur in NRW hat bereits begonnen. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, gibt es bald nichts mehr zu retten!", sagte Woltering. Die Kundgebung lief parallel zur Haushalts-Anhörung im Finanzausschuss des Landtages. Auch Politikerinnen und Politiker von CDU, DCP, Grünen und SPD kamen zu den Demonstrierenden auf die Bühne auf der Landtagswiese. Die Freie Wohlfahrtspflege artikulierte vor allem ihren Unmut über die Situation in der Pflege, der Offenen Ganztagsschule und in den Kindertagesstätten.
Auch Mitarbeiterinnen der DiCV-Geschäftsstelle beteiligten sich an der KundgebungGrätz
Parallel zu der zentralen Kundgebung auf der Wiese vor dem Landtag in Düsseldorf gab es auch an anderen Orten in Nordrhein-Westfalen kleinere Kundgebungen. Und im Nachgang zu der großen Demonstration in Düsseldorf hatte die Freie Wohlfahrtspflege Dienste und Einrichtungen dazu aufgerufen, vor Ort weitere Kundgebungen oder Aktionen zu organisieren. Im Bistum Aachen taten das unter anderem einige Kindertagesstätten, um auf die schwierige Situation in den Einrichtungen aufmerksam zu machen.
Am Rande der Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf bekräftigte Stephan Jentgens, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Tageseinrichtungen für Kinder der LAG, die Forderungen der Freien Wohlfahrtspflege für die Kindertagesstätten. Kinder seien die Zukunft, und für diese Zukunft träten auch die 8600 Kindertagesstätten der Freien Wohlfahrtspflege in NRW an. Sie bräuchten unter anderem wegen der Kostensteigerung durch höhere Lohnabschlüsse finanzielle Überbrückungshilfen des Staates. Zehn Prozent der Kitas würden bereits Ende 2023 Schwierigkeiten haben, ohne Defizite auszukommen. Die bereits zugesagten Gelder des Landes reichten nicht aus, auch die Kommunen müssten mehr in das System geben, sagte Jentgens.
Quelle: Caritasverband für das Bistum Aachen