Fachkräftemangel, Arbeitsbedingungen und Finanzierung der Pflege sieht der Vorstand als dringliche Themen
Die Vorstandsmitglieder haben sich im Dezember 2023 im Mutterhaus der armen Schwestern vom hl. Franziskus an der Elisabethstraße in Aachen zu einer eintägigen Klausurtagung getroffen. Dort erarbeiteten sie Themen und Ziele für die Vorstandsarbeit der nächsten vier Jahre.
Die Pflegepolitik ist ein wichtiges Thema in Deutschland, insbesondere angesichts der alternden Bevölkerung und der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen. Auch die Bedingungen in der Pflege sind ein viel diskutiertes Thema. Viele pflegebedürftige Menschen werden zuhause von Angehörigen versorgt, und die Unterstützung durch die Politik wird oft als unzureichend empfunden.
Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand die wichtigsten Herausforderungen und Themen für seine Vorstandsarbeit bestimmt, zu denen er Ideen, Ansätze und Modelle erproben bzw. entwickeln möchte.
Fachkräftemangel und Nachwuchs gewinnen, halten und entwicklen:
Bereits heute fehlt eine große Menge an Personal im Bereich Pflege, und dieser Mangel wird voraussichtlich weiterwachsen. Die steigende Zahl an Pflegebedürftigen erfordert mehr Fachkräfte. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden im Jahr 2049 rund 2,15 Millionen erwerbstätige Pflegekräfte benötigt, während die Prognose davon ausgeht, dass es zu diesem Zeitpunkt nur 1,87 Millionen Pflegekräfte geben wird. Somit fehlen 280.000 Fachkräfte.
Arbeitsbedingungen in der Pflege:
Der Fachkräftemangel geht einher mit unzufriedenen Pflegekräften. Viele überlegen, aus dem Beruf auszusteigen. Gründe dafür sind die fehlende Zeit für die Pflege am Patienten, unzureichende Gehälter und nicht verlässliche Dienstpläne.
Das Alter der Beschäftigten in der Pflege:
Viele Pflegekräfte stehen kurz vor der Rente. Rund ein Drittel aller Pflegekräfte in Deutschland sind 50 Jahre oder älter. Es ist wichtig, Strategien zu entwickeln, um den Wissenstransfer und die Nachfolge zu gewährleisten.
Finanzierung und Ressourcen:
Die Pflegeversicherung und die Finanzierung der Pflege sind zentrale Herausforderungen. Es ist notwendig, die Ressourcen effizient zu nutzen und die Finanzierung nachhaltig zu gestalten.
Weiterhin sieht es der Vorstand als seine Aufgaben an, die Entbürokratisierung der Pflege voranzutreiben und das Image der Pflege in der Öffentlichkeit zu verbessern. Insgesamt möchte er die Herausforderungen, vor denen die Pflege steht, im Blick behalten und entsprechende Impulse setzen, Maßnahmen entwickeln, um die Pflegequalität sicherzustellen und den Bedürfnissen der alternden Bevölkerung gerecht zu werden. Unter anderem beschloss der Vorstand, im Juni 2024 eine Klausurtagung der DiAG mit dem Thema "New Work - Planlos in Pflege? - Zukunft gemeinsam gestalten" anzubieten. Dabei möchte der Vorstand Raum für Vernetzung und Austausch schaffen und gemeinsam mit Einrichtungen und Diensten der ambulanten und stationären Pflege Lösungen und Ansätze erarbeiten.