Das Bürgergeld erfüllte nicht alle Hoffnungen der DiAG IDA
Eine Hoffnung der Träger war: Der andere Blickwinkel auf langzeitarbeitslose Menschen, der sich an Begriffen wie Vertrauenszeit und Kooperationsvereinbarung statt Zielvereinbarung festmachen lässt, würde sich auch auf die Kultur der Zusammenarbeit mit den Jobcentern niederschlagen. Die Erfahrungen waren sehr unterschiedlich. Dort, wo es schon eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit gab, wurde diese intensiviert. Schwierige Verhältnisse zu Jobcentern verbesserten sich nicht.
Erschwert wurde die Situation dadurch, dass die multiplen Krisen der vergangenen Jahre mit ihren Folgen für die deutsche Wirtschaft zu einer angespannten Situation der öffentlichen Haushalte geführt haben. Der unter anderem dem demografischen Wandel geschuldete Fachkräftemangel verstärkt sowohl den wirtschaftlichen Einbruch als auch den öffentlichen Diskurs darüber, warum trotz Arbeits- und Fachkräftemangels 2,8 Millionen Menschen arbeitslos sind.
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, wonach die Umwidmung des Corona-Sondervermögens für den Klimaschutz als verfassungswidrig ist, war die Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 eine politische Herausforderung. Im Verlauf der Diskussion über den Bundeshaushalt wurden in zum Teil populistisch geführten Debatten die Kosten des Bürgergelds kritisiert. Kurzzeitig hatten die Träger sogar mit einer Haushaltssperre zu kämpfen. Der Haushaltsansatz 2024 für das Bürgergeld wurde um 500 Millionen Euro gekürzt. Die schnelle Arbeitsmarktintegration insbesondere von geflüchteten Menschen aus der Ukraine soll diese Einsparungen ermöglichen.
Den Jobcentern stand ein historisch niedriger Eingliederungstitel für die Angebote der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung. Der Verwaltungshaushalt dagegen wurde durch Ausgabereste aus dem Bundeshaushalt 2023 erhöht. In der Summe stehen den Jobcentern nun 700 Millionen Euro mehr als im Haushaltsentwurf 2024 und 200 Millionen Euro mehr als im Haushalt 2023 zur Verfügung. Diese Mittel dienen der Finanzierung der gestiegenen Personal- und Sachkosten der Jobcenter und sollen daneben vor allem dafür eingesetzt werden, um den Job-Turbo umzusetzen. Hierbei geht es in erster Linie um eine sehr schnelle Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Die Arbeitsmarktpolitischen Träger stellten allerdings fest, dass der Druck auf Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt sehr groß ist, die betroffenen Menschen aber dafür überhaupt nicht reif sind.
In den gemeinsamen Austauschforen der DiAG IDA berichteten die Maßnahmeträger, dass die psychischen Beeinträchtigungen der Teilnehmenden massiv gestiegen sind und Begleitung und Coaching eine große Herausforderung sind. Wenn die Betroffenen in der Maßnahme Zeit haben, sie langsam an Ausbildung oder den Arbeitsmarkt herangeführt werden, sind die Chancen deutlich verbessert. Die Art der Förderung lässt eine solche Qualifizierung und Begleitung aber oft nicht zu.
Im Jahr 2024 plant die DiAG IDA, eine Imagekampagne zu starten, die Leistungen und Möglichkeiten ihrer Träger herausstellt.
Stromsparcheck
Im Jahr 2023 gab es den Stromsparcheck im Bistum Aachen nur noch an einem Standort, in Krefeld. Angesiedelt ist der Stromsparcheck beim Caritasverband für die Region Krefeld. Dieser Standort hat sich sehr positiv entwickelt. Er ist quasi zu einem Modellstandort innerhalb des bundesweiten Stromsparchecks geworden. Der Stromsparcheck des Caritasverbandes Krefeld wird nicht nur für seine Region tätig, sondern hat auch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Caritasverband in Viersen getroffen. Als mobiler Stromsparcheck ist er quasi für den gesamten Niederrhein tätig und hat auch schon anderen Regionen im Bistum mit Rat und Tat zur Verfügung gestanden. So ist die sehr fruchtbare Kombination von Zahlungen aus dem Energiefonds und dem Stromsparcheck zu erwähnen. Auf diese Weise konnten Rückstände ausgeglichen und durch Energiesparberatung verhindert werden.
Eine kleine Bilanz in Zahlen: In 2023 wurden 1.211 Soforthilfen (Energiesparlampen, besondere Duschköpfe etc.) installiert, 33 Kühlgeräte getauscht. Die Ersparnis je Haushalt lag allein im ersten Jahr zwischen 174 und 319 Euro. Die Kohlendioxid-Reduktion der Soforthilfen über Ihre Lebensdauer liegt bei 312.273 kg
DiAG IDA im Bistum Aachen
In der DiAG IDA im Bistum Aachen sind 21 arbeitsmarktpolitische Akteure zusammengeschlossen. Diese Träger, Einrichtungen und Dienste betreiben Werkstätten, Projekte und Maßnahmen mit dem Ziel, langzeitarbeitslose Menschen sowie Jugendliche für eine Perspektive in Ausbildung und Beruf zu qualifizieren Die im Jahr 2005 gegründete Arbeitsgemeinschaft fördert und koordiniert die Arbeit der angeschlossenen Dienste und Einrichtungen im Bistum Aachen, damit eine optimale Hilfe und Beratung für arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen geleistet werden kann.