"Politiker betonen immer wieder, wie wichtig Bildung sei. Sie haben recht, investieren aber zu wenig in Bildung. Auch die OGS leistet einen wichtigen Bildungsbeitrag. Ihre Qualität ist aber viel zu abhängig von der finanziellen Leistungskraft der Kommunen", sagt Diözesancaritasdirektor Burkard Schröders. Das müsse sich ändern. Schröders erinnert daran, dass vor einem Jahr 2500 Schüler, Eltern und Betreuungskräfte der OGS vor den Landtag gezogen seien und mit der Freien Wohlfahrtspflege NRW gefordert hätten: "Gute OGS darf keine Glückssache sein!". "Geändert hat sich seitdem wenig", kritisiert Schröders.
Die Freie Wohlfahrtspflege NRW, zu der auch der Caritasverband für das Bistum Aachen gehört, hat ausgerechnet: Ein Träger der OGS benötigt für einen gut ausgestatteten OGS-Platz 3250 Euro pro Jahr. Zurzeit gibt das Land pro Kind und Schuljahr rund 1100 Euro für die OGS aus. Die Kommunen steuern einen Pflichtbeitrag von rund 460 Euro dazu. Je nach finanzieller Leistungskraft geben Kommunen noch einen freiwilligen Zuschuss oben drauf. "Das Land muss einen gesetzlichen Rahmen schaffen, der verhindert, dass die Qualität der Ganztagsbetreuung vom Wohnort der Familie abhängt. Genau das möchte die Online-Petition erreichen", sagt Dagmar Hardt-Zumdick vom Caritasverband für das Bistum Aachen. Sie ist Sprecherin des Arbeitskreises Offene Ganztagsschule der Diözesancaritasverbände in NRW.
Die Wohlfahrtsverbände bieten rund 80 Prozent der OGS-Plätze in Nordrhein-Westfalen an. Im Bistum sind acht Einrichtungen und Verbände der verbandlichen Caritas an mehr als 80 Schulen Träger der OGS, die rund 1000 Kinder besuchen. Für alle Offenen Ganztagsschulen seien einheitliche Standards ebenso wichtig wie gut ausgestattete Räume und ausgebildetes Fachpersonal, sagt Dagmar Hardt-Zumdick. "Für dieses Bildungsangebot ist eine vom Land sichergestellte auskömmliche Finanzierung notwendig", fordert sie.
Noch bis zum 31. Oktober ist eine Beteiligung an der Onlinepetition unter https://www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/initiativen/ogs-kampagne/petition/ möglich. Anschließend übergibt die Freie Wohlfahrtspflege die gesammelten Unterschriften an das Ministerium für Schule und Bildung und an das Familienministerium.