Die vom Land geförderten Integrationsagenturen setzen sich für das Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft ein und fördern verbesserte Strukturen. Das können stadtteilbezogene Projekte zur Begegnung zwischen Einheimischen und Zuwanderern oder interkulturelle Beratung für Behörden und soziale Einrichtungen oder die Begleitung von Selbsthilfeorganisationen von Zuwanderern sein. Die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in NRW, darunter auch der Caritasverband für das Bistum Aachen, übernehmen die Koordination der Integrationsagenturen.
"Die Integrationsagenturen der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen tragen seit zehn Jahren dazu bei, dass Menschen aus anderen Ländern bei uns eine Heimat finden können. Jeder Mensch bringt seine Heimat mit. Nur dann, wenn das von uns akzeptiert ist, kann es gelingen, eine gemeinsame neue Heimat zu schaffen, eben: "Zusammen sind wir Heimat", wie es das Motto der Jahreskampagne der Caritas ausdrückt", sagt Diözesancaritasdirektor Burkard Schröders.
Mit unterschiedlichen Aktionen setzen die Integrationsagenturen im Herbst ein Zeichen dafür: In Aachen - dort ist die Agentur in Trägerschaft des regionalen Caritasverbandes - wird am 3. September eine Aktion für eine Fotoausstellung starten. Menschen aus verschiedenen Kulturen werden mit ihrem Gesicht und mit ihrer Aussage, was Heimat für sie bedeutet, dargestellt.
In Mönchengladbach, wo die Integrationsagentur in Trägerschaft des SKM Rheydt ist, wird es am 16. Oktober auf dem Marktplatz in Rheydt bei einer interkulturellen Tischgesellschaft Bürgergespräche und Aktionen geben zu den Themen Heimat und Integration. Unter dem Motto "chicken - chutney - currywurst" gibt es am 25. September beim Volksverein Mönchengladbach einen internationalen Abend mit allen Sinnen.
In Krefeld - Träger der Agentur ist der regionale Caritasverband - gibt es ab dem 25. September sogar eine ganze Woche Aktionen zu den vielen Facetten von Heimat. Frauen zeigen traditionelle Bekleidungen und das Essen aus ihrer alten Heimat. Die von Ehrenamtlern organisierte Hausaufgabenbetreuung für Kinder aus Zuwandererfamilien zeigt ihre Arbeit. Die Integrationskurse stellen sich vor, und auch den Selbsthilfeorganisationen der Zuwanderer wird ein Tag gewidmet.
"Heimat als Begriff wurde lange instrumentalisiert, um Minderheiten auszuschließen. Globalisierung, Digitalisierung und Migration haben zu einer Rückbesinnung auf Heimat, Identität und Regionales geführt. Die Sehnsucht nach Heimat ist tief im Menschen verwurzelt", sagt Thomas Kley, Fachreferent für Migrationsfragen beim Caritasverband für das Bistum Aachen. Heimat müsse nicht an einen Ort gebunden sein, sondern bedeute vielmehr eine gesicherte Existenz und ein soziales Netzwerk, Freunde oder Familie.
Diözesancaritasdirektor Burkard Schröders betont, dass die Caritas mit ihren Integrationsagenturen für alle Menschen da sei, die unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Alter oder Religion, eine Beheimatung suchen. "Den Rahmen für eine gemeinsame Heimat gibt unser Grundgesetz vor. Das Zusammenleben von verschiedenen Kulturen kann eine große Bereicherung für alle sein, wenn wir uns auf unsere Gemeinsamkeiten verständigen: Solidarität, soziale Gerechtigkeit und die Menschenwürde jedes Einzelnen", so Schröders.