Produziert haben den Film die Diözesancaritasverbände der fünf nordrhein-westfälischen (Erz-) Bistümer Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn. In ihm kommen Geflüchtete ebenso zu Wort wie Menschen, die ihnen ehrenamtlich geholfen haben. Sprecher von Caritasverbänden und Einrichtungen der verbandlichen Caritas erläutern, welche Schwierigkeiten es bei der Arbeit mit Flüchtlingen gegeben hat, sie erzählen aber ebenso die Erfolgsgeschichten.
Wie Stefan Küpper, bis Ende August 2020 Leiter des Aachener Kinderheims Maria im Tann. 2015 gehörte dieses Haus zu den Einrichtungen im Grenzgebiet zu den Niederlanden und Belgien, die viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen hatten. Die Aufgabe der Einrichtung, jungen Menschen in besonderen Lebenssituationen eine Perspektive zu geben, habe sich durch die Aufnahme von geflüchteten Kindern und Jugendlichen 2015 nicht verändert, sagt Küpper. Er habe damals von den einheimischen Kindern und Jugendlichen im Haus viel gelernt, weil sie viel vorurteilsfreier als Erwachsene mit Geflüchteten umgegangen seien. "Da war nicht die Frage, ob du nun aus Afghanistan oder Syrien kommst, sondern ob du gut Fußballspielen kannst. Wir haben es geschafft, dass viele einzelne Menschen gesehen haben: Da sind Menschen, die brauchen Hilfe, die brauchen Unterstützung und die haben die zu kriegen", sagt Küpper in dem Film.
Burkard Schröders ist Diözesancaritasdirektor im Bistum Aachen.DiCV Aachen
"In der Rückschau bin ich der Auffassung, dass wir als Gesellschaft viel erreichen können, wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Und so habe ich damals auch den Satz der Bundeskanzlerin verstanden. Er wollte an die Stärken dieses Landes und seiner Zivilgesellschaft appellieren und alle auffordern, ihren Beitrag zu leisten. Das gilt unverändert, auch für die derzeitigen Herausforderungen", sagt Schröders. Nach wie vor kämen Geflüchtete nach Deutschland und damit in ein Land und in ein System, die ihnen nicht vertraut seien. Ungeachtet aller Integrationskurse, die besucht werden müssten, sei darüber hinaus Hilfe für die Geflüchteten notwendig. Der Prozess der Integration sei nicht abgeschlossen, er sei vielmehr voller Herausforderungen. "Zu uns sind Menschen gekommen und sie kommen weiterhin, die Fähigkeiten und Begabungen mitbringen. Diese müssen wir ebenso wahrnehmen und fördern, wie wir auch ihre Schwierigkeiten ernst nehmen müssen. Das gilt übrigens für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft.", so Schröders. Wenn es zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt gebe, müssten die Ursachen geprüft und abgestellt werden.
Mit Blick auf den Migrationsfonds des Bistums Aachen, den der Caritasverband für das Bistum Aachen verwaltet und der jährlich Projekte fördert, die die Integration von Migranten voranbringen, sagt Schröders, dass es an vielen Stellen in der Gesellschaft nach wie vor Engagement für Geflüchtete und deren Integration gebe, das sich auszahle. "Wir kennen auch viele Projekte, in denen sich nun Menschen engagieren, die geflüchtet sind und die nun etwas von der Hilfe zurückgeben möchten, die sie seinerzeit erfahren haben", so Schröders. Der Migrationsfonds des Bistums Aachen bewilligte für das Jahr 2020 aus Kirchensteuermitteln Zuschüsse in Höhe von rund 425500 Euro für Migrationsprojekte.
Der Film von Caritas in NRW ",Wir schaffen das‘ - eine Bilanz" dauert 15 Minuten. Zu finden ist er im Netz unter www.caritas-ac.de/wir-schaffen-das-film.