Aus der Corona-Krise müssten Lehren gezogen und daraus Impulse für die Eingliederungshilfe der Zukunft abgeleitet werden, um die Gesellschaft für soziale Isolation von Menschen mit Behinderung in der Pandemie zu sensibilisieren und diese aufzubrechen, sagte Gärtner und fuhr fort: "Die Corona-Krise wirkte wie ein Brennglas, sie führte Missstände, Probleme und Ungleichheiten unübersehbar vor Augen. Bisher wissen wir immer noch nicht, wie lange die Pandemie noch ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens sein wird." Gärtner leitet den Sozialen Dienst der Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH (CBW) in Eschweiler.
"Gesellschaftliche Teilhabe muss in allen Lebensaltern insbesondere in der Pandemie im Blick sein", sagte die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen, Claudia Middendorf. Sie rief die Mitglieder der Diözesanarbeitsgemeinschaft dazu auf, bei Problemen und Umsetzungsschwierigkeiten jederzeit den Kontakt zu ihr zu suchen.
Kerstin Konzer, Vorsitzende des Gesamtwerkstattrates der CBW, sagte, wie wichtig Menschen mit Behinderung insbesondere in der Pandemie die Unterstützung und die Teilhabe am Arbeitsleben gewesen sei, die die Werkstatt für Menschen mit Behinderung gewährleistet habe. Es seien zwar viele Telefonate geführt und gute Lösungen gefunden worden, um auch Arbeit und Beschäftigung von Zuhause aus zu ermöglichen. Gerade die psychosoziale Begleitung sei da besonders wichtig gewesen. Auch der Werkstattrat sei immer in die Gestaltung und Entscheidungen mit einbezogen gewesen.
Aber: "In der Zeit des Betretungsverbotes der Werkstatt im Frühjahr 2020 war es für mich besonders schwierig herauszukriegen, wie es den Kolleginnen und Kollegen mit Behinderungen in dieser Zeit ging", sagte Kerstin Konzer weiter. Bei manchen Menschen mit Behinderungen hätten sich in der Pandemie und bei der von den Behörden angeordneten Schließung der Werkstatt große Einsamkeit und Sorgen zu Hause breitgemacht. Die Werkstatt habe nach der Öffnung vielen wieder die dringend benötigte Tagesstruktur geben können. "Was vielen einfach oft nicht bewusst ist: Die Werkstatt ist für viele Menschen mit Behinderung mehr als nur ein Arbeitsplatz", sagte die Vorsitzende des Gesamtwerkstattrates der CBW.
Die Versammlung wählte auch den Vorstand der Diözesanarbeitsgemeinschaft für vier Jahre. Mehrheitlich wurden gewählt Fredi Gärtner (CBW, Eschweiler), Gudrun Jörißen (Vinzenz-Heim der Josefs-Gesellschaft, Aachen), Birgit Nievelstein (Alexianer Wohn -und Beschäftigungsverbund Aachen), Astrid Werny (Caritasverband für die Region Heinsberg) und Martin Nicolaes (ViaNobis, Gangelt). Den Diözesancaritasdirektor vertritt als beauftragter Vertreter im Vorstand weiterhin Prof. Dr. Andreas Wittrahm (DiCV Aachen). Die jeweils zuständigen Fachreferentinnen und -referenten des Diözesancaritasverbandes Aachen mit beratender Stimme sind im Vorstand Heike Josephs, Bettina Weitzel und geschäftsführend Frank Pinner.
Ziel und Auftrag der Arbeitsgemeinschaft, die die Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe im Bistum Aachen vertritt, ist es, den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der katholischen Träger im Bistum Aachen im Sinne der Belange der Menschen mit Behinderung weiterzuentwickeln, für Menschen mit Behinderung anwaltschaftlich einzutreten, ihre ganzheitliche Rehabilitation und Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft noch besser zu unterstützen, anzuregen, zu fördern und weiterzuentwickeln.
Pressemitteilung
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Erschienen am:
21.06.2021
Herausgeber:
Caritasverband für das Bistum Aachen e.V.
Haus der Caritas
Kapitelstraße 3
52066 Aachen
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Beschreibung