Der Diözesancaritasdirektor äußerte sich zum Auftakt der Caritas-Kampagne 2020 "Sei gut, Mensch!". Mit dieser Kampagne möchte die Caritas dafür werben, dass jeder und jede für ein gutes Miteinander in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen sollte. "Die Caritas kennt die Notlagen vieler Menschen und ist Teil des diakonischen Arms der Kirche. Und als solcher weiß sie sich mit ihrer Erfahrung dem christlichen Menschenbild und der unveräußerlichen Würde des Menschen verpflichtet. Wenn jeder Mensch seine Stärken in die Waagschale werfen kann, führt das zusammen und nicht weiter auseinander", schrieb Schröders zum Auftakt der Kampagne an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen.
"Ein Gutmensch ist kein Naivling."
Auf den Plakaten der Caritas Kampagne 2020 steht das Wort "Gutmensch". Es war das Unwort des Jahres 2015 in Deutschland. Mit diesem Begriff sollten unter anderem diejenigen diffamiert werden, die seinerzeit den nach Deutschland Geflüchteten Hilfe angeboten haben. "Darunter waren auch viele haupt- und ehrenamtlich Tätige der verbandlichen Caritas", so Schröders. Die Caritas habe sich bewusst für diese Kampagne entschieden. "Wir wollen es nicht hinnehmen, dass Menschen, die gut sein wollen, vor den politischen Karren von Populisten gespannt werden. Ein ,Gutmensch‘, jemand, der der Aufforderung ,Sei gut, Mensch!‘ also folgen möchte, ist kein Naivling. Sondern er ist vielmehr jemand, der Haltung zeigt und als Solidaritätsstifter für den Zusammenhalt der Gesellschaft eintritt", schreibt der Diözesancaritasdirektor.
Schröders hält den Zusammenhalt der Gesellschaft für "eines der wichtigsten Ziele und zugleich auch eine der größten Herausforderungen unserer Zeit". Herausforderungen wie der Mangel an bezahlbarem Wohnen oder die Digitalisierung drohten die Gesellschaft zu spalten in diejenigen, die mithalten könnten und diejenigen, die auf der Strecke blieben. Die Kampagne werbe dafür, "die Stärken jedes Menschen zu erkennen", so Schröders. Caritas müsse sich als Anwältin derjenigen verstehen, die am Rande stünden. Wesentlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei das gegenseitige Verständnis. Dafür müsse immer wieder geworben werden. "Wir müssen für den Zusammenhalt der Gesellschaft trommeln. Das heißt, wir dürfen nie nachlassen, auf die unverhandelbaren Werte wie die Würde des Menschen aufmerksam zu machen. Der freiheitliche Rechtsstaat, indem wir leben, ist nicht selbstverständlich und muss immer wieder verteidigt werden."