Schröders, der selbst in Mönchengladbach geboren wurde und dort heute noch mit seiner Familie lebt, hielt am Samstag den Festvortrag anlässlich der Feier zum 100-jährigen Bestehen der Caritas in Mönchengladbach im Münster St. Vitus. Dabei ging er von einem Bibelzitat beim Propheten Jeremia aus: "Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s euch auch wohl."
Schröders rief zu solidarischem Miteinander in den Kommunen auf. Dies sei in der Gegenwart auch "eine Antwort auf laute Töne und vermeintlich schnelle Antworten". Die Welt gerate zusehends in Unordnung, Populismus greife um sich, Abschottung und Ausgrenzung nähmen zu. Er gehöre einer Generation an, die auf eine lange Zeit friedlichen und demokratischen Zusammenlebens in Europa zurückschaue. Dieses friedliche Miteinander sei aber kein Selbstläufer für alle Zeit. "Es gilt, solidarisch den heutigen Herausforderungen Paroli zu bieten, den Respekt vor jedwedem menschlichen Leben als der Stadt Bestes zu gewichten und selber aktiver Gestalter für eine lebenswerte Gesellschaft und Zukunft zu sein", sagte Schröders.
Kirchliche Verbände wie die Caritas hätten einen bleibenden Auftrag, an einer menschenfreundlichen Kultur der Stadt mitzuwirken. Die Caritas als Teil der katholischen Kirche leiste bisher und künftig ihren eigenen Beitrag mit dem Ziel, "die Menschen am Rande in die Mitte zu rücken". Dazu wolle er Mut machen und aufrufen. "Froh wäre ich", so Schröders weiter, "wenn es weiterhin gelingt, zu unserer Kultur und Geschichte im guten Sinne zu stehen, in einem offenen Miteinander neue Brücken zu bauen und dass wir dabei offenbleiben für Menschen, die ebenfalls der Stadt Bestes suchen." Nach den negativen Erfahrungen aus den vergangenen Monaten steige die Versuchung, das Ziel einer demokratischen und solidarischen, wertgebundenen Gesellschaft aus dem Blick zu verlieren. "Dass es dazu nicht kommt, dazu braucht es unser aller beherztes Tun, - eben das Beste der Stadt suchen und nach vorne zu bringen."
Caritasverband für das Bistum Aachen