Auf ihrem Weg durch die Stadt bedachten sie die sieben leiblichen und die sieben geistigen Werke der Barmherzigkeit. Die Pilgerfahrt, die in der Grabeskirche St. Josef begonnen hatte, endete im Aachener Dom. Dort begrüßten der Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser und Weihbischof Dr. Johannes Bündgens, Bischofsvikar für das Caritaswesen und Vorsitzender des Caritasverbandes für das Bistum Aachen, die Pilger. Gemeinsam durchschritten sie die Pforte der Barmherzigkeit.
Bischof Dieser bezeichnete den Pilgerzug der Caritas als "wunderbare Sache". Hier würden die Anliegen der Caritas und die tägliche Arbeit ihrer Haupt- und Ehrenamtler ins Gebet gebracht. In seiner Predigt sagte Dieser, Gott gebe Menschen nie auf, er höre nie auf, den nächsten Schritt zu gehen. Er erinnerte an das Wort Jesu aus dem Matthäus-Evangelium "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan". Dieses Wort sei die "Sinnspitze christlicher Caritas".
Zu Beginn der Pilgerfahrt erinnerte Weihbischof Bündgens, der zu der Pilgerfahrt eingeladen hatte, in der Grabeskirche St. Josef an das Motto der Caritas "Not sehen und handeln". Diesen Gedanken habe auch Papst Franziskus im Jahr der Barmherzigkeit in den Mittelpunkt gerückt, als er dazu eingeladen habe, die sieben geistigen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit zu bedenken. Diese Werke der Barmherzigkeit dienten der Caritas bei ihrem Pilgerweg durch Aachen als Wegmarken, so Bündgens weiter.
Mitarbeiter des Begräbnisbundes Krefeld, der unter anderem von der Caritas in Krefeld getragen wird, bedachten in der Grabeskirche das erste Werk der Barmherzigkeit (Die Toten begraben - Für die Toten und Lebenden beten). Der Zug der Pilger, der von Verkehrskadetten und Maltesern aus Aachen begleitet wurde, führte dann zum Justizzentrum Aachen, wo Ehrenamtler der Sozialtherapeutischen Trainingseinrichtung Impuls aus Aachen Gedanken zum zweiten Werk der Barmherzigkeit vortrugen (Die Gefangenen besuchen - Die Sünder zurechtweisen). Mitarbeiter des Caritas-Migrationsdienstes an der Scheibenstraße bedachten anschließend vor ihrer Einrichtung das dritte Werk der Barmherzigkeit (Die Nackten bekleiden - Den Zweifelnden recht beraten), bevor an der Mariensäule am Rehmplatz der Sozialdienst katholischer Frauen Aachen und Mitarbeiter des Seniorenzentrums Heilig Geist des SKM Aachen ihre Gedanken zum vierten und fünften Werk der Barmherzigkeit (Den Dürstenden zu trinken geben - Die Lästigen geduldig ertragen sowie Die Kranken besuchen - Die Betrübten trösten) vortrugen. Vor der Synagoge am Synagogenplatz nahmen sich Mitarbeiter der regionalen Caritasverbände Düren-Jülich und der Eifel eines aktuellen Themas caritativer Arbeit an: der Flüchtlingsarbeit. Diese betrachteten sie vor dem Hintergrund des sechsten Werkes der Barmherzigkeit (Die Fremden aufnehmen - Die Unwissenden lehren). Mitarbeiter von IN VIA Düren-Jülich und aus Aachen trugen schließlich in der Kirche St. Peter ihre Gedanken zum siebten Werk der Barmherzigkeit vor (Die Hungrigen speisen - Denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen). Der Pilgerzug zog von dort zur City-Kirche und dann über den Marktplatz zum Dom, wo Bischof Dieser und Weihbischof Bündgens den Pilgerzug erwarteten. Die Pilger kamen aus der Eifel, der Stadt und der Städteregion Aachen, den Kreisen Düren, Heinsberg und Viersen sowie aus den Städten Krefeld und Mönchengladbach.
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