Tugend neu denken – Was soll das?
Das alltägliche Miteinander im Kleinen, aber auch der gesellschaftliche Zusammenhalt im Großen wird von jedem einzelnen Menschen mitgestaltet. Jeder von uns tut etwas dafür - oder dagegen. Sich enthalten geht nicht. Jede Person in unserer Gesellschaft hat Rechte, die sie einfordern kann. Jede Person hat ebenso eine Pflicht, den Zusammenhalt in einer Gesellschaft zu stärken.
Denn Gesetze, Verordnungen und Rahmenbedingungen können nicht alles abdecken. Sie können keine Gesellschaft gestalten, können den Umgang miteinander nicht gänzlich bestimmen. Es geht um die Haltung des Einzelnen: Wie begegne ich meinem Mitmenschen auf der Straße, in der Nachbarschaft, beim Einkaufen, beim Arztbesuch, …? Wie gehe ich mit meiner Mit- und Umwelt um?
Und genau das beschreibt auch Tugend: Tugend meint eine Haltung und stammt vom Begriff des "Taugens" ab. Der Begriff fragt nach Sinn und Zweck, das heißt: Wofür bin ich als Mensch da? Was ist mein Ziel und Weg? Leiste ich einen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Für eine Gemeinschaft, in der sich Menschen wohl fühlen und so wie sie sind, angenommen werden? Leiste ich einen Beitrag, Menschen Möglichkeiten und Unterstützung zu geben?
Eine tugendhafte Haltung fordert das eigene Bewusstsein und seine Reflexion heraus, sich darüber Gedanken zu machen: Was und welche Werte sind mir wichtig? Was erwarte ich von einer Gesellschaft? Was kann ich dafür tun, wie kann ich dafür einstehen?
Tugend neu denken - jeder ist gefragt und jeder kann einen Beitrag leisten, Menschlichkeit in unserer Gesellschaft ein Gesicht mehr zu geben. Denn es sind kleine Dinge, die groß zählen.