Die Aktionswoche Schuldnerberatung, initiiert von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV), steht unter dem Motto "Beste Investition - Finanzbildung - Wenn aus Minus Plus wird.". Stephan Jentgens sagt: "Finanzielle Bildung ist weit mehr als der bloße Umgang mit Geld. Sie ist der Schlüssel zu Eigenverantwortung, Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben." In einer zunehmend komplexen Finanzwelt sei Finanzbildung unverzichtbar, vor allem für Menschen, die mit knappen finanziellen Ressourcen zu kämpfen hätten. Roman Schlag, Sprecher der AG SBV und Fachreferent für Schuldnerberatung beim Caritasverband für das Bistum Aachen, ergänzt: "Die Erfahrung der Praktiker aus der sozialen Schuldnerberatung zeigt: Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen oder erneute Überschuldung verhindern. Sie eröffnet Wege, wie aus einem Minus ein Plus werden kann. Sie fördert Finanzwissen, stärkt Selbstvertrauen und Zukunftsaussichten."
Roman Schlag ist Fachreferent in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes für das Bistum Aachen für Schuldnerberatung und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände.DiCV Aachen
Die sozialen Schuldnerberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und der Verbraucherzentralen, die in der im Jahr 2000 gegründeten AG SBV zusammengeschlossen sind, fordern von der Politik mehr finanzielles Engagement in der Finanzbildung. "Das ist gut investiertes Geld. Denn junge Menschen, die frühzeitig mit speziell erstellten Materialien im richtigen Umgang mit ihren Finanzen geschult werden, haben ein wesentlich geringeres Risiko, in die Verschuldungsfalle zu geraten. Auch sozialer Abstieg und damit mehr staatliche Sozialleistungen werden so verringert. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten," sagt Roman Schlag.
Die AG SBV fordert in der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 2. bis 6. Juni 2025, dass Schuldnerberatungsstellen, die nicht interessengeleitete Materialien zur finanziellen Bildung erstellen, die Kosten für diese wichtigen Hilfsmittel vom Staat erstattet bekommen. Schuldenprävention und die Vermittlung finanzieller Kompetenzen sollen in allen Bereichen strukturell verankert werden, über die Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden. Die finanzielle Bildung sollte sich in den Lehrplänen aller Schulformen wiederfinden. Die Zusammenarbeit von Schulen und Schuldnerberatungsstellen sowohl bei der Fortbildung von Lehrkräften als auch bei Präventionsangeboten vor Ort sollte politisch gewollt sein und umgesetzt werden. "Niemand stellt die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von finanziellen Bildungsangeboten in Frage, eine gesetzlich verankerte Finanzierung gibt es aber nicht. Wir fordern die Politik auf, die Wichtigkeit dieses Themas zu erkennen und entsprechende Programme zu finanzieren", sagt Stephan Jentgens. Zudem unterstützt er die Forderung der AG SBV, einen Rechtsanspruch für eine kostenfreie Schuldner- und Insolvenzberatung gesetzlich zu verankern.