Die Caritas fordert von der Politik resolutes Handeln gegen die Klimakrise, gerade in Deutschland. Denn die Klimakrise macht arm und krank - sie macht insbesondere die Armen noch ärmer und die Kranken noch kränker, weltweit und hierzulande.
"Klimasozialpolitik ist unverzichtbarer Bestandteil einer glaubwürdigen Sozialpolitik. Das Leitbild einer sorgenden Gesellschaft, die sich gegen Armut und Ausgrenzung engagiert, ist unvollständig ohne den Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung," so Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
Der Deutsche Caritasverband fordert von der Politik: Bringt endlich Maßnahmen auf den Weg, die insbesondere im Verkehrs- und im Gebäudesektor spürbar und nachhaltig die CO2-Emissionen senken, und zwar auf sozial gerechte Art und Weise.
Deutschland-Ticket kann Paradebeispiel sein für "Klimaschutz, der allen nutzt"
"Wir brauchen dringend eine Reform des Dienstwagenprivilegs und den konsequenten Ausbau der Bahnhöfe," fordert Eva Maria Welskop-Deffaa. "Dass der Entwurf des Bundeshaushalts 2024 erstmals gleiche Beträge für den Ausbau der Schiene und des Bundesfernstraßennetzes festlegt, ist ein Schritt in die richtige Richtung."
Aber: "Die Diskussion um die Weiter-Finanzierung des Deutschland-Tickets beobachten wir mit Enttäuschung. Eine konsequente, sozial gerechte Transformation braucht eine verlässliche Fortführung dieses Instruments," so die Caritas-Präsidentin weiter. "Das Deutschland-Ticket kann zum Paradebeispiel für "Klimaschutz, der allen nutzt" werden, wenn es verstetigt und in der Preisgestaltung sozial nachjustiert wird."
"Für Klimaschutz, der allen nutzt" ist das Motto der Jahreskampagne 2023 der Caritas, mit der sich Deutschlands größter Wohlfahrtsverband für sozial gerechten Klimaschutz stark macht.
Caritas-Sonntag am 17.9. in Fulda
Die entsprechenden Forderungen und das Engagement für Klimaschutz sind in diesem Jahr auch der thematische Schwerpunkt des Caritas-Sonntags, den die deutschen Bistümern an den beiden letzten September-Sonntagen begehen. Am Caritas-Sonntag wird in den Kirchengemeinden traditionell für die Arbeit der Caritas vor Ort gesammelt, begleitet von Aktionen und Veranstaltungen.
In diesem Jahr findet die zentrale Veranstaltung zum Caritas-Sonntag am 17.9. in Fulda statt. Nach einem Gottesdienst mit dem Fuldaer Bischof Michael Gerber eröffnet Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa auf dem Domplatz die Diskussion über das Thema "Warum ist Klimaschutz ein Thema für Kirche und Caritas?"
Unter den Veranstaltungen zum Caritas-Sonntag bundesweit findet sich am 17.9. auch eine Gesprächsrunde zu "Klimaschutz der allen nutzt" mit der baden-württembergischen Landesministerin Nicole Razavi in Geislingen.
Mehr Informationen:
Zur Kampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt"
Im Mittelpunkt der Kampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt" steht die fiktive Figur Jenny. Sie hat ein geringes Einkommen und würde von einem konsequent umgesetzten Klimaschutz sofort und nachhaltig profitieren. Jenny fordert auf Plakaten "Mehr Busse für weniger Geld", "Wärmedämmung auch für günstige Mietwohnungen" oder "Wer viel Geld hat, muss viel Klima schützen".
Zum Deutschland-Ticket
Bund und Länder haben jeweils 1,5 Milliarde Euro für die Finanzierung des Deutschland-Tickets für die Jahre 2023-2025 veranschlagt, mögliche Mehrkosten werden 2023 hälftig geteilt. Für 2024 steht diese Zusage seitens des Bundes aus, die Weiterführung oder flächendeckende Gültigkeit ist so in Gefahr. Dabei hat das Deutschland-Ticket eindeutig den gewünschten Lenkungseffekt: acht Prozent der Nutzer_innen des Deutschland-Tickets gaben zuletzt an, vorher nicht den ÖPNV genutzt zu haben (Quelle).
Zum Caritas-Sonntag
Der Caritas-Sonntag findet in diesem Jahr entweder am 17. oder 25.9. statt. Hier finden Sie mehr Informationen zur zentralen Eröffnung in Fulda am 17.9. Kontakt vor Ort: Christian Scharf, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, christian.scharf@caritas-fulda.de, 0661/242 8160.