Aus Anlass des Caritas-Sonntags, dessen zentrale Veranstaltungen in diesem Jahr in Aachen stattfinden, beraten rund 70 Teilnehmende* im Krönungssaal des Aachener Rathauses über die "Aachener Erklärung für Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt".
Unter dem Motto der Caritas-Jahreskampagne 2024 "Frieden beginnt bei mir" richtet die Erklärung den Blick auf den Zusammenhang von Frieden und Gerechtigkeit. "Wir sind bereit, dafür individuelle und institutionelle Verantwortung zu übernehmen", heißt es in dem Text. Im christlichen Verständnis sei Frieden Geschenk und Auftrag zugleich. Jeder und jede sei aufgefordert, das zu tun, was zur Sicherung des Friedens beitragen könne. Das betreffe nicht zuletzt die Bewahrung der Schöpfung.
Caritas macht auf friedensgefährdendes Unrecht aufmerksam
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa: "Frieden beginnt bei uns! Die Caritas ist mehr denn je als achtsame Seismographin gefordert, die frühzeitig auf friedensgefährdendes Unrecht aufmerksam macht. Denn Krieg und Gewalt haben immer eine Vorgeschichte, in der sich Hass und Gewaltbereitschaft, Aggression und Feindschaft, allmählich aufbauen." Die Caritas könne und müsse mit Lösungsansätzen in ihren verbandlichen und politischen Bezügen Impulse setzen für eine befriedende Entschärfung von Konflikten und sozialen Spannungen.
Der Aachener Diözesan-Caritasdirektor Stephan Jentgens: "Viele Konflikte, die wir weltweit erleben, entstehen, weil es ungerecht zugeht, weil über Ressourcen zum Überleben gestritten wird, weil sich Völker unversöhnlich gegenüberstehen."
Impulse von Geflüchteten für die Erklärung
Impulse für diese Erklärung haben in der Vorbereitung Geflüchtete geliefert, die in Migrationsdiensten der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen begleitet werden. Auch Anregungen von Misereor und Pax Christi sind in die Erklärung eingeflossen.
Die Aktivitäten zum Caritas-Sonntag in Aachen sind ein Höhepunkt der Caritas-Jahreskampagne "Frieden beginnt bei mir." Mit dieser Kampagne ermutigt der Deutsche Caritasverband, gesellschaftliche Spaltungen und Kriege nicht ohnmächtig als Faktum zu akzeptieren. Caritas steht für eine menschenfreundliche Gesellschaftsvision, die Zukunftsmut begründet, betont der Verband.
Bundesweit ist der alljährliche Caritassonntag ein Anlass, die enge Verbindung von Gottesliebe und Nächstenliebe sichtbar zu machen. Kirchengemeinden, Verbände und Einrichtungen im caritativen Bereich zeigen an diesem Sonntag, wo Caritas vor Ort erlebbar und erfahrbar ist. In zahlreichen Kirchengemeinden wirken Mitarbeitende der Caritas an der Gestaltung der Gottesdienste mit, in denen die Bischöfe zu einer Kollekte für die Arbeit der Caritas aufrufen.
*70 Teilnehmende haben sich an der Aachener Erklärung beteiligt: Dazu gehören Vertreter*innen von Caritasverbänden und Fachverbänden, Geflüchtete, Mitarbeitende von Misereor, Vorstand des DiCV, der Diözesancaritasdirektor Aachen und die Caritas-Präsidentin.
Zum Programm:
Am Caritas-Sonntag, 22. September 2024, wird die Caritas im Anschluss an einen Gottesdienst mit Bischof Dr. Helmut Dieser, die "Aachener Erklärung" ab 13 Uhr in der Citykirche vorstellen. Dazu werden Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa, Diözesan-Caritasdirektor Stephan Jentgens und der Bundesvorsitzende von Pax Christi, Gerold König, interviewt. Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Präsident des Deutschen Bundestages a.D. wird zum Thema "Demokratie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger" sprechen.
Nach dem Caritas-Sonntag wird die Aachener Erklärung an Politiker_innen, Vertreter_innen von Kirchen und Verbänden verschickt mit der Bitte, sie zu unterstützen. Ab dem 23. September 2024 wird sie unter www.caritas-ac.de/aachener-erklaerung nachzulesen sein.