Ende November begrüßte der Caritasverband für die Region Düren-Jülich eine vierköpfige Delegation der "Pastoral Social" aus dem Bistum Pasto in Kolumbien. Unter der Leitung von James Morales Caicedo, Direktor der Sozialpastoral im Bistum Pasto, reisten die Gäste, begleitet von Dr. Mark Brülls vom Diözesancaritasverband Aachen und der Übersetzerin Patricia Bringas-Schelper, Mitarbeiterin der Caritas Aachen, um sich über die soziale Arbeit in der Region auszutauschen und Einblicke in erfolgreiche Projekte zu gewinnen. Die oben erwähnte Sozialpastoral in Kolumbien entspricht von ihren Aufgaben her der Caritas in Deutschland. Das Bistum Pasto liegt im Südwesten Kolumbiens, unweit der Grenze zu Ecuador.
Empfang und Vorstellung der Arbeit
Zu Beginn des Besuchs empfing Carsten Düppengießer, Fachbereichsleiter für sozialräumliche Arbeit, die Delegation in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes. Nach einer Einführung in die Aktivitäten des Verbandes stand der gegenseitige Austausch über die Arbeitsschwerpunkte beider Organisationen im Vordergrund.
Projekte der Gemeindesozialarbeit in St. Joachim
Ein Höhepunkt des Besuchs war die Besichtigung des Projekts "Begegnungszentrum St. Joachim" in Düren-Nord. Dieses Projekt zeigt exemplarisch die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Caritas, der Kirchengemeinde St. Franziskus und ehrenamtlich Engagierten.
Charlotte Lipinski-König (Caritas Düren-Jülich) und Dorothee Wakefield (kath. Gemeindereferentin) stellten die vielfältigen Angebote vor, die den Stadtteil Düren-Nord nachhaltig stärken. Dazu zählen:
- Kleiderladen "Anzieh-Punkt": Ein Angebot, das bedarfsgerecht Secondhand-Kleidung bereitstellt.
- Lebensmittelausgabe "Joachims Lädchen": Eine Anlaufstelle für Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils, die gleichzeitig weitere Angebote öffnet.
- Begegnungscafé mit Kreativangeboten für Kinder: Ein Treffpunkt für Jung und Alt parallel zu den Ladenöffnungszeiten.
- Niederschwellige soziale Beratung "Joachims Wegweiser"
- Nähkurse, Kochtreffs sowie ein Seniorensprachkurs für Geflüchtete aus der Ukraine.
Dorothee Wakefield betonte: "Unsere Vision ist es, gemeinsam unter schwierigen Bedingungen einen Ort zu schaffen, an dem Menschen sich wohlfühlen." Charlotte Lipinski-König ergänzte: "Die Lebensmittelausgabe ist ein Türöffner für alle anderen Angebote - ein Multiplikatorenprojekt, das auch auf andere Regionen übertragbar ist."
Abschlussgespräch und Perspektiven
Zurück beim gemeinsamen Mittagessen mit Caritas-Vorstand Marcus Mauel in der Dürener Geschäftsstelle wurden Ideen für zukünftige Projekte diskutiert. Besonders im Fokus stand die Möglichkeit, die Kaffeekooperative der Caritas Pasto mit regionalen Abnehmern in Deutschland zu vernetzen, um faire Handelsbeziehungen zu fördern und soziale Projekte zu unterstützen.
Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit
Die Delegation aus Kolumbien, die eine Woche lang unterschiedliche Projekte der Caritas im Bistum Aachen besuchte, hob hervor, wie wichtig es ist, kirchliche und soziale Strukturen eng zu verzahnen. Im Bistum Pasto liegt der Fokus auf Projekten wie der Unterstützung von Landminenopfern, landwirtschaftlichen Kooperativen und Inklusionsprojekten. Der Austausch mit den deutschen Kolleginnen und Kollegen zeigte, wie Engagement vor Ort durch innovative Ansätze und die Einbindung von Ehrenamtlichen gestärkt werden kann.
Der Besuch war ein inspirierender Austausch über Grenzen hinweg, der neue Perspektiven für die soziale Arbeit in beiden Ländern eröffnet hat.